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Hallo Februar!

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Draußen liegt immer noch der Schnee, der gestern in zarten Flocken von Himmel fiel. Scheinbar hat sich zwischen dem Januar und dem Februar nichts verändert. Und doch. Kleine grüne Stengel gucken hier und da aus der Erde (und dem Schnee) und kündigen an, was bevor steht: der Vorfrühling kommt! Darauf freuen wir uns mit einem kleinen Fest morgen, Lichtmess oder wie es bei uns heißt, das Schneeglöckchenfest. Februar. Sein Name ist wohl abgeleitet von dem lateinischen Wort „februare“ = reinigen. Da muss ich sofort an Mütterchen Tau denken, die Figur aus „Olle reist zu König Winter“ von Elsa Beskow, die mit ihrem Besen den Schnee tauen lässt und die Erde auf die Ankunft es Frühlings vorbereitet. „Ihr Besen wirbelte das welke Laub vom Vorjahr auf, und alle Leute bekamen Schnupfen“, so heißt es dort. Und nicht nur die Natur sieht nach dem Schnee irgendwie unaufgeräumt aus. Jetzt, wo an Lichtmess die Tage wieder länger werden, und die Sonne an Kraft gewinnt, tut es uns gut uns selbst und unser Zuhause „zu reinigen“; sei es durch Fasten (oder den Verzicht auf Alkohol, Fleisch, Zucker, etc.), Räuchern oder einem Frühlingsputz. Und auch die Natur stellt uns im Februar die ersten Kräuter für eine Reinigung von innen zur Verfügung: zum Beispiel den Bärlauch, mit seiner Blut reinigenden Wirkung, der jetzt bereits Mitte/ Ende des Monats aus dem Boden schießt.

Und ja, der Februar ist ein Schnupfenmonat. Die vielen kalten Tage haben unser Immunsystem ganz schön gefordert. Vielleicht kommt sein Name ja auch von dem lateinischen Wort für „Fieber“= febris? Aber ob reinigend oder fiebrig, der Februar hält noch eine ganze Menge mehr für uns bereit.

Wir freuen uns im Februar auf:

  • Lichtmess oder Imbolc. Licht und Erneuerung.
  • Schneeglöckchen, Winterlinge und Krokusse.
  • Karneval! Die fünfte Jahreszeit im Rheinland, die der Februar sich dieses Jahr mit dem März teilt. Alles steht Kopf und der Winter darf jetzt bitte endlich gehen.
  • reichlich Schmalzgebäck. Ob Mutzen oder Berliner, Krapfen oder Quarkbällchen – lecker sind sie alle.
  • die ersten Kräuter. Neben dem Bärlauch kommt bei uns im Garten auch schon der Schnittlauch und Fenchel durch die Erde. Kresse, Dill und Kerbel haben jetzt einen Platz an der Fensterbank.
  • Valentinstag ♥!
  • sind die Samen schon sortiert, kann es Ende Februar mit der Aussaat von Tomaten und Paprika losgehen. Und auch dicke Bohnen dürfen schon in die Erde.
  • Frühling im Haus. Jetzt hole ich mir gerne schon die ersten Tulpen oder duftende Hyazinthen herein.
  • Farbtupfer. Die Dekoration und der Jahreszeitentisch werden jetzt wieder bunter. Ob Kreppblumen, Faltkreise oder Pompomblumen – farbenfrohe Basteleien bringen gute Laune.
  • Wintergemüse und winterliche Suppen mit frischen Kräutern von der Fensterbank oder aus dem Garten.

 

Ich wünsche Euch einen wunderbaren Februar! Und bleibt gesund 😉

Liebe Grüße

Leni

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Dreikönigskuchen

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Waren das aufregende Wochen! Der weihnachtliche Zauber, die Zeit der Heimlichkeiten, des Glitzers und des Lichts. Gefeiert haben wir, gut gegessen und mit der Familie Zeit verbracht. Die Rauhnächte verschafften uns die Zeit, das alte Jahr würdig zu verabschieden und Pläne für das bereits auf der Schwelle stehende Jahr zu machen, das mit einem großen Knall plötzlich da war und jetzt immer noch so ruhig und unbeschrieben vor uns liegt. Und mit dem 6. Januar, dem Tag der drei heiligen Könige, endet nicht nur der Weg der Weisen zum Jesuskind, auch die Rauhnächte enden hier.

Sie waren nicht zu dritt, sie waren keine Könige und man kennt auch nicht ihren Namen – und doch hat sich das Brauchtum und die damit verbundene Symbolik der drei Könige aus dem Morgenland bis heute erhalten. Neben den Sternsingern gehört der Dreikönigskuchen, der in England als „King’s Cake“, in Frankreich als „Galette des Rois“ und in Spanien und Mexico als „Roscón de Reyes“ bekannt ist, zu den bekanntesten Traditionen, den der Tag der heiligen drei Könige mit sich bringt. Während die Rezepturen des Dreikönigskuchen durchaus unterschiedlich sind, haben alle Kuchen dennoch eine Gemeinsamkeit: es wird eine Münze, Bohne oder Porzellanfigur eingebacken, die denjenigen, der sie findet, für einen Tag zum Familienkönig macht. Ich weiß noch, wie vor einigen Jahren Freunde aus Frankreich uns vom „Bohnenkönig“ erzählt haben –  mir hat diese Tradition so gut gefallen, dass es seit dem auch bei uns am Tag der heiligen drei Könige (manchmal auch am darauf folgenden Sonntag, da der Dreikönigstag bei uns kein Feiertag ist) einen Königskuchen gibt, allerdings mit einer darin versteckten Mandel. Wer sie findet, darf sich die goldene Krone aufsetzen, ist der König oder in meinem Fall die Königin (was leider noch nie vor kam) für diesen Tag und darf ein Spiel bestimmen, das wir dann alle zusammen spielen.

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Für den Dreikönigskuchen nehme ich einen einfachen, süßen Hefeteig:

  • 500 gr Mehl (ich nehme immer gerne zumindest eine Hälfte Vollkornmehl)
  • 1/2  Würfel Hefe
  • 3 Esslöffel Honig (oder Zucker)
  • 1 Prise Salz
  • 60 gr weiche Butter
  • 225 ml warme Milch (je höher der Anteil an Vollkornmehl ist, desto mehr Flüssigkeit benötigt man)
  • 1 Ei
  • eine Mandel

Die Zutaten zu einem Teig verkneten und mindestens eine halbe Stunde gehen lassen. Wenn der Kuchen schon (wie bei uns) zum Frühstück auf den Tisch kommen soll, empfiehlt es sich den Teig über Nacht im Kühlschrank gehen zu lassen. Danach den Teig nochmals durchkneten, zu einer großer und 8 kleineren Kugeln formen, die Mandel in eine der (kleinen) Kugel verstecken und auf dem Backblech in Form einer Blume arrangieren. Wenn man möchte, kann man den Kuchen noch mit einem verquirlten Ei bestreichen  – ich lasse ihn gerne pur und bestäube ihn nach dem Backen mit Puderzucker. Die Backzeit beträgt 20-30 Minuten bei 180 Grad Umluft (vorgeheizt).

Ich gebe extra wenig Zucker in den Teig, weil die Kinder ihr Stück Kuchen gerne mit Butter und Marmelade essen.

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Eine Krone für den König ist schnell gebastelt. Zum Beispiel aus der restlichen Goldfolie, die noch von Weihnachten herum liegt. Oder goldfarbenen Tonpapier. Etwas anspruchsvoller, aber dafür jedes Jahr wiederverwendbar, ist eine Krone aus Filz oder ein gehäkeltes Krönchen.

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Der Dreikönigstag verabschiedet (für uns) die wunderbare Weihnachtszeit, und mit dem 6. Januar enden (meistens) für uns auch die Weihnachtsferien. Am Morgen, wenn alle Kinder wach sind, und die drei Könige die Krippe erreicht haben, darf sich reihum jeder ein Stück des Kuchens aussuchen. Derjenige, der die Mandel in seinem Stück entdeckt, bekommt die goldene Krone und den Umhang. Auch wenn die Kinder, die die Mandel nicht gefunden haben, im ersten Moment enttäuscht sind – eigentlich freuen sich kurz danach alle darauf, zusammen ein Spiel zu spielen, den restlichen Kuchen zu essen und den letzten Ferientag zu genießen.

Ich wünsche Euch einen schönen Dreikönigstag!

Liebe Grüße ♥

Leni

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Hallo Oktober!

Oktober

Wenn das Jahr ein Musikstück wäre, wäre der September das Crescendo, das allmähliche Lauterwerden der Musik. Die ersten Blätter verfärben sich, das satte Grün des Frühlings und des Sommers weicht den Farben des Herbstes. Der Oktober aber ist der Höhepunkt des Stückes, laut, bunt und wild. Manche Bäume sehen aus als stünden sie in Flammen – so spektakulär ist ihr Laubwerk in rot, orange und gelb. Ebenso leuchten uns die Hagebutten, Vogelbeeren und Schlehen und Sanddorn entgegen. Die Herbstwinde rütteln an den Bäumen, lassen die Blätter wild durch Luft wehen und schmücken die Wege mit einem raschelnden Blätterteppich. Die Natur zündet ein letztes Feuerwerk ab, bevor im November die Töne wieder ruhiger werden.

Die kalten Temperaturen in der Nacht mahnen uns, dass der Winter naht. Wir machen es uns mit Kerzen und Decken gemütlich. Die milden Temperaturen am Tag schicken uns raus in die Natur. Vor allem in den Wald. Aber der Oktober hat noch so viel mehr zu bieten.

Wir freuen uns auf:

  • das Erntedankfest! Während Michaeli das Herbstfest ist, welches wir nur für uns in der Familie zelebrieren, feiern wir Entedank mit der Gemeinde und sogar dem ganzen Dorf.
  • den Tag der deutschen Einheit.
  • Kerzenlicht und Gemütlichkeit. Stricken und Lesen. Tee und Kakao.
  • Herbstmärkte. Schlösser, Parks und hübsche Altstädte bieten oft die Kulisse für Kunst-, Handwerks-, und Gartenmärkte im Herbst.
  • Herbstferien!
  • Kürbissuppe. In allen Variationen. Mal asiatisch angehaucht, mal scharf, mal pur.
  • Pilze. Hoffentlich. Endlich.
  • den Frühling. Denn jetzt kommen noch schnell die Zwiebeln der Frühlingsblüher in den Boden (wenn sie denn dort nicht schon sind).
  • Spaziergänge im Wald mit Blättergeraschel unter den Füßen.
  • Herbstschätze.
  • Astern und Dahlien.
  • Laubhaufenspringen.
  • auf das Knoblauchstecken. Für eine frühe und gute Knoblauch-Ernte im nächsten Jahr.
  • Unser kleines Kürbishaus.
  • Halloween/Samhain! Die gruseligste Nacht im Jahr. Wie und warum wir sie feiern, steht hier.

 

 

 

Ich wünsche Euch einen magischen Oktober!

Liebe Grüße ♥

Leni

 

Verlinkt mit Der Zitronenfalterin/Oktobermotto