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Kräuterzeit

Kräuterbündel

Auf der einen Seite genießen wir die Fülle des Sommers, die bunten Blumen, das reichliche Angebot an Obst und Gemüse, die vielen verschiedenen Kräuter, auf der anderen Seite müssen wir jetzt schon ein wenig an den Winter denken. Das erinnert mich an die Maus Frederick von Leo Lionni (muss ich das jetzt als Werbung kennzeichnen? – also gut: Werbung, unbezahlt), die, während alle anderen Mäuse Essen für den Winter horten, Farben und Erinnerungen sammelt. Vielleicht ist gut, sich einen Vorrat von beidem anzulegen. Und vor allem auch an Kräutern.

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Überall bei uns verteilt hängen und trocknen gerade Kräuter. Für meinen Gewürzschrank – z.B. Liebstöckl (für Wintersuppen), Rosmarin, Bohnenkraut, Thymian, Oregano (Pizza), Minze und Salbei, Estragon im Essig.  Für meine Teemischungen – z.B. Ringelblumen, Malven, Kornblumen, Beerenblätter, Zitronenverbene, Minze, Fenchel, Frauenmantel.

Da es gerade jetzt im Sommer so viele Kräuter sind, die ich konservieren möchte, habe ich mir aus Stöcken (wenn wir eins durch die Jungs immer im Garten haben, dann sind das Stöcke) und Haken zum Eindrehen mehr Platz zum Trocken von Kräutern geschaffen.

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Für Ölauszüge, Salben und Tinkturen – z.B. Johanniskraut, Ringelblumen, Spitzwegerich.

Räuchersticks1

Und für Räucherbündel. Das mache ich allerdings zum allerersten Mal. Aus dem Garten und von der Wiese hinter unserem Haus habe ich mir eine Königskerze, Beifuß, Rosmarin und Salbei besorgt und mit Naturfaserschnur zu länglichen Bündeln zusammengeschnürt (mit ein wenig Übung sehen sie vielleicht bald noch besser aus).

Räuchersticks

Nun trocknen die Bündel hängend, werden danach bis zum Winter aufgehoben und dann zur Reinigung zwischen den Jahren oder zum Jahresanfang geräuchert. Ich bin gespannt!

Kräuterstrauß

Wenn man einmal in die Welt der Kräuter, ihre Heilwirkungen und ihren Geschmack eingetaucht ist, kommt man aus dem Staunen (und dem Sammeln) kaum wieder heraus. Zumindest geht mir das  so. Denn nicht nur unsere Gemüsebeete werden jedes Jahr größer, auch die Kräuter bekommen jedes Jahr mehr Platz.

Ich wünsche Euch ein traumhaftes Sommerwochenende!

Liebe Grüße

Leni

 

 

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Gänseblümchensalbe

Gänseblümchensalbe

Wenn 15 Gänseblümchen unter einem Fuß passen ist es Frühling – und die beste Zeit  Gänseblümchensalbe herzustellen! Was nach einem Balsam für süße, niedliche und sanfte Kinder anhört, ist in Wirklichkeit etwas für die ganz Wilden: Gänseblümchen stehen in Sachen Heilwirkung gegen Stöße, Prellungen und Blutergüsse der Arnkia (wer kennt sie nicht, die Arnika-Globuli?) in nichts nach und bilden somit eine gute Grundlage für eine Salbe gegen blaue Flecken. Während die Arnika-Pflanze jedoch bei uns in Deutschland (und auch in einigen anderen Ländern) auf der roten Liste der bedrohten Pflanzenarten steht, wächst das Gänseblümchen ganz ungeniert auf (fast) jedem Rasen.

Gänseblümchen

Was man braucht:

  • 2 – 3 Hände voll Gänseblümchen
  • 100 ml gutes Olivenöl
  • 15 gr Bienenwachs
  • 3 gr Lanolin (Wollwachs)
  • wenn man möchte, noch ein paar Tropfen eines ätherischen Öls (Lavendel, Orange, oä.)

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Wie man es macht:

Zuerst stellt man einen Ölauszug her. Das kann man auf zwei Wegen machen:

Für den kalten Ölauszug:

Die Gänseblümchenköpfe ein paar Tage trocknen lassen und dann in ein Glas legen und mit gutem Olivenöl auffüllen, bis alles bedeckt ist.  Auf der Fensterbank dann die Gläser für ca. 4 Wochen stehen lassen (täglich schütteln). Der kalte Auszug ist schonender, aber auch zeitaufwendig und birgt die Gefahr, dass die Pflanzenteile anfangen zu schimmeln.

Für den warmen Ölauszug:

Die Gänseblümchenköpfe liegen lassen, bis alle möglicherweise mit eingesammelten Tierchen fliehen konnten. Dann die Gänseblümchen in ein Glas füllen und mit Öl übergießen. Das Glas in ein heißes Wasserbad für 60 – 90 Minuten (bei 40 – 80 Gard) stellen. Danach noch einmal 2-3 Tage verschlossen nachziehen lassen.

Das Öl, nach dem Kalt-, oder Warmauszug,  wird dann durch ein Baumwolltuch (z.B. ein Moltontuch) abgeseiht. Das bedeutet, man trennt jetzt gründlich die Pflanzenteile von dem Öl. Anschließend wiegt man das Öl und das Bienenwachs ab. Auf 100 ml Öl kommen ca. 15 gr (reiner) Bienenwachs. Öl und Bienenwachs werden dann im Wasserbad erwärmt, bis der Wachs flüssig geworden ist. Ich füge gerne noch etwas (ca. 3 Gramm) Wollwachs hinzu, der die Salbe etwas geschmeidiger macht. Allerdings verkürzt er auch die Haltbarkeit der Salbe. Unter Rühren lässt man das Gemisch wieder abkühlen und kann ganz zuletzt ein paar Tropfen von einem ätherischen Öl hinzufügen, bevor man es in Tiegel abfüllt und aushärten lässt. Die Tiegel, die nicht sofortigen Gebrauch bestimmt sind, werden beschriftet und dann kühl, trocken und dunkel gelagert und sind ca. 1 Jahr haltbar.

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Anwendung:

Die Gänseblümchensalbe wird äußerlich angewendet bei blauen Flecken, Quetschungen und Prellungen.

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Neben der Gänseblümchensalbe gehört zu unserem Salbentrio für wilde Kinder auch noch die Spitzwegerichsalbe bei Brennesselquaddeln, Insektenstiche und Wunden und die Ringelblumensalbe für Schürfwunden und rissige Haut. Beide Rezepte gibt es hier.

So, wir sind gerüstet – für die kurze-Hosen-draußen-Abenteuer-Erlebnistage!

Liebe Grüße

Leni

 

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EiNab

 

 

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Im Frühlingswald plus selbstgemachte Kräuterbutter

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Heute haben wir den Kindergarten (für meinen kleinen “Großen”) mal ausfallen lassen (schade, dass das mit der Schule nicht geht) und haben die Buschwindröschen im Wald besucht. Elfengleich recken sie Köpfe aus dem Grün und schmücken den noch kahlen Wald in frischem Frühlingsgrün. Die Jungs bemühten sich auf keines drauf zu treten (bei diesen riesigen Blütenteppichen eine echte Kunst).

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Aber nicht nur die Buschwindröschen breiten sich um diese Zeit im Wald aus, sondern auch der Bärlauch. Und da mittlerweile auch einige andere Kräuter in unserem Garten den Ruf des Frühlings gehört haben und innerhalb von Tagen neu gesprossen sind, habe ich heute direkt mal Kräuterbutter gemacht.

Neben dem Bärlauch nehme ich gerne Schnittlauch, wenige Blätter Sauerampfer, Pimpinelle, Dill und (der war allerdings gekauft) und Schnittknoblauch. Aber butterkompatibel sind auch noch ganz viele andere Frühlingsgesellen. Letztes Jahr haben die Kinder mal eine Blümchenbutter gemacht mit Löwenzahnblüten und Gänseblümchen (auch sehr lecker).

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Für die Kräuterbutter die Butter in Würfel schneiden und bei Zimmertemperatur weich werden lassen. Die Kräuter (gegebenenfalls) waschen, abtrocknen und fein hacken. Zusammen mit Salz und Pfeffer mit der Butter vermengen.

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Ich mache immer gleich zwei Portionen (500 Gramm Butter), fülle sie dann in Gläser ab und friere einen Teil für den Sommer ein.

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Wenn man die Gläser mit einem Etikett versieht, hat man außerdem ein kulinarisches Mitbringsel für Freunde. Zusammen mit einem Bund frischer Frühlingskräuter toppt es garantiert jeden Blumenstrauß ;-).

 

Liebe Grüße

Leni

 

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