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Hühner im Garten

Henni1

Fast drei Jahre haben wir jetzt unsere Hühner, und mir ist aufgefallen, dass ich noch gar nicht viel zu ihnen geschrieben habe. Auf Instagram habe ich neulich mal dazu aufgerufen, mir Fragen zu den Hühnern zu stellen, schließlich gibt es ja (glücklicherweise) immer mehr Familien, die sich überlegen Hühner in ihren Garten zu halten. Dass es so viele Fragen werden würden, und so viel Interesse an der Hühnerhaltung besteht, hätte ich dann doch nicht gedacht. Deshalb habe ich die Fragen mit herüber auf den Blog genommen, um sie alle und ausführlicher beantworten zu können und auch allen anderen Lesern nicht vorzuenthalten.

Mit drei Hühnern haben wir damals angefangen, und halten mittlerweile 6 Hühner in unserem Garten. Rosie, Priscilla, Frieda, Henni, Braunie und Ente heißen unsere Hennen, jeder aus unserer Familie hat eine eigene. Wir freuen uns über ihre Eier – sollten sie aber später mal keine Eier mehr legen, dürfen sie trotzdem bis an ihr Lebensende bei uns bleiben. Einen Hahn hätten wir zwar auch gerne, aber die Nachbarn ringsum fanden nur die Hühner akzeptabel, einen tagtäglichen Weckruf jedoch nicht, weshalb die Damen unter sich bleiben (müssen).

Braucht man einen Hahn?

Nein. Hennen legen auch ohne Hahn Eier und kommen (in kleinen Gruppen) auch prima ohne Hahn aus.

Kann ich einfach so Hühner halten?

Die Haltung von Hühnern ist selbst in Wohngebieten in der Regel erlaubt, bei Mietern ist das Einverständnis des Vermieters natürlich einzuholen. Ich glaube, wichtig ist es im Vorfeld die Nachbarn mit ins Boot zu holen – das kann Ärger jeglicher Art ersparen.

Muss ich Hühner irgendwo melden?

Bei uns in NRW muss man die Hühner der Tierseuchenkasse melden und zahlt (für 6 Hühner) 10 Euro im Jahr.

Eier

Stinken Hühner?

Nein, eigentlich nicht. Es riecht nach Tier, ja, aber ich finde, die Kaninchen, die wir mal hatten rochen strenger.

Wieviel Zeit und Arbeitsaufwand nehmen Hühner in Anspruch?

Jeden Tag die Hühner morgens raus lassen und abends wieder in den Stall bringen, frisches Wasser, frisches Futter und den Stall grob ausmisten, zwei mal die Woche komplett ausmisten. Vielleicht 10-20 Minuten am Tag? Die meiste Zeit beschäftigen sich meine Jungs mit den Hühnern (das Ausmisten bleibt aber ehrlicherweise irgendwie immer an mir und meinem Mann hängen, ähem).

Wieviel Platz brauchen Hühner? Wie groß müssen Stall und Auslauf sein?

Nach EU-Bio-Verordnung teilen sich 6 Hennen einen Quadratmeter begehbare Fläche im Stallraum und vier Quadratmeter Auslauf pro Huhn ist vorgeschrieben. Größer ist natürlich immer schöner. Unser Stall ist vielleicht 2-2,5 Quadratmeter, der Auslauf ist etwa 60 Quadratmeter groß (auf dem Bild unten war er noch mit drei Hühnern wesentlich kleiner – und grüner). Außerdem dürfen die Hühner (wenn wir da sind) in den restlichen Garten.

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Stimmt es, dass man den ganzen Garten voll Hühnerkacke hat?

Ähm…ja! Hühner lassen alles fallen, wo sie gerade stehen und laufen. Barfuß durch den Garten gehen, führt also manchmal zu unangenehmen Überraschungen.

Wohin mit dem Hühnermist?

Wir packen ihn auf den Kompost. Das gibt einen richtig guten Dünger für die Pflanzen.

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Welches Futter füttert man Hühnern am besten?

Neben dem “normalen” Hühnerfutter, bekommen unsere Hühner noch ein Ergänzungsfutter mit Austernschalen (Kalk) und Frischfutter (was gerade an Abfall aus der Küche anfällt, mal Reis oder Salatblätter, Nudeln oder kleinen Möhrenstücke). Aber am allerliebsten fressen sie Wassermelonen im Sommer, gekochte Kartoffeln und Spaghetti.

Machen Hühner viel kaputt im Garten?

Klares JA. Sie scharren den Rasen weg, die Blumenzwiebeln aus und picken Gemüse und Kräuter weg. Man muss also Hühner-Sperrzonen einrichten, wenn man auch noch einen Kohlrabi ernten will oder weiterhin Blumen im Garten schätzt. Aber dafür, das muss man ihnen lassen,  haben die Hühner diese fiesen, gefräßigen Nacktschnecken komplett vertrieben (oder besser verspeist?).

Kann man verschiedene Rassen zusammenhalten?

Wir haben einen Sperber, einen Marans, einen Königsberger, einen Araucaner, einen Sussex und ein schwedisches Blumenhuhn – und es klappt prima. Hühner sind zum Glück keine Rassisten.

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Werden Hühner zutraulich?

Absolut! Wenn man sich mit ihnen beschäftigt, werden sie sogar zum Teil sehr anhänglich. Bei einem Huhn muss ich immer die Tür vom Haus in den Garten schließen, sonst ist sie drinnen und läuft durch die Zimmer. Und alle Hühner haben einen unterschiedlichen Charakter. Bei uns gibt es die freche, die gemütliche, die Glucke (unsere Oberhenne), die scheue, die abenteuerlustige und die, die immer am schnellsten angerannt kommt, wenn man sie ruft.

Was macht man, wenn das Huhn krank wird?

Ich habe schon ein paar Mal gedacht, ein Huhn wäre krank. Zum Glück, war es dann nur in der Mauser oder ihm machte die Hitze im Sommer zu schaffen. Einmal jedoch lag eines unserer Hühner ganz plötzlich und ohne Vorwarnung tot im Garten. Wir wissen bis heute nicht wirklich, warum und woran es gestorben ist. Aber mit kranken Hühner würden wir (wie mit jedem anderen Tier auch) zum Tierarzt gehen. Auch wenn manche Menschen finden, dass die (vielleicht hohen) Tierarztkosten für ein krankes Huhn, das ja (in der Regel) einen sehr geringen Anschaffungspreis hatte und als Nutztier angesehen wird, in keinem Verhältnis stehen – wir sehen unsere Hühner als Haustiere an und würden, wenn sie (wirklich) mal krank sind, sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Hühnerfütterung

Ich hoffe, ich konnte denen, die sich für Hühner interessieren, einen kleinen Einblick geben. Wenn Ihr noch Fragen oder Anmerkungen habt, hinterlasst mir doch einfach einen Kommentar. Ich würde mich freuen.

 

Liebe Grüße ♥

Leni

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5 Dinge

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5 Dinge, die mich gerade glücklich machen:

1.Äpfel. Der September steht bei uns im Zeichen des Apfels. Anfang des Monats hänge ich die Wimpelkette wieder auf, die meine Kinder mal vor Jahren mittels Apfeldruck verziert haben und stelle die gefilzten Äpfel auf den Jahreszeitentisch. Rot strahlen bereits die 7 Äpfel, die unsere letztes Jahr gepflanzten Jungbäume zusammen tragen – ganz wunderbar, aber bis wir tatsächlich mal (hoffentlich) körbeweise unsere eigenen Äpfel ernten können, pflücken wir wie jedes Jahr beim Bio-Bauern.

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Mit dem Traktor geht es auf die Plantage, mit der Schubkarre dann durch die Reihen der hohen Apfelbäume.

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2. Stricken.

Den Sommer über habe ich die Stricknadeln ruhen lassen, doch mit dem Herbst und den tollen Inspirationen und Anleitungen vom Blog PetiteKnit (unbezahlte, unbeauftragte Werbung) mag ich gerade mein Strickzeug gar nicht aus der Hand geben. Ein Kinderpullover soll es werden. Zum Glück tragen meine Jungs gerne selbstgemachte Kleidung – einzige Einschränkung: sie darf nicht kratzen. Deshalb gehe ich bevorzugt in den Wollladen, der ein paar Dörfer weiter zu finden ist. Der hat zwar keine riesige Auswahl an Wolle, dafür aber sehr fachkundige Strickerinnen, die einem nicht nur bei der richtigen Wollauswahl, sondern auch bei den Strickanleitungen helfen (für mich super wichtig)  ;-).

Stricken

3. Kinder mit Kameras

Kaum zu glauben, aber vor zehn Jahren war die einzige Kamera, die ich mit auf Reisen nahm, noch eine Einweg-Kamera aus dem Drogeriemarkt. Dann folgte eine kleine (Achtung: Markennennung) Canon-Kamera, handlich für die Hosentasche und erst vor gut drei Jahren bekam ich zu Weihnachten (m)eine Spielgelreflexkamera geschenkt, mit der ich die meisten meiner Bilder mache. Aber auch  die Kameras am Telefon sind heute top, und da man das Smartphone ja auch schließlich ständig bei sich trägt, ist es soviel einfacher geworden Momente, Situationen und Dinge einzufangen. Das hat Vor- und Nachteile, wie wir alle wissen. Vor ein paar Tagen fiel mir dann aber meine alte Canon-Kamera wieder in die Hände, und ich gab sie (bestückt mit einer neuen Speicherkarte) meinen Kindern. Meine Kinder haben (noch?) kein Smartphone, weshalb sie fasziniert den Rest des Tages damit beschäftigt waren Fotos zu schießen und Filme zu drehen. Als ich abends die Bilder auf dem Laptop durchgesehen habe, war ich total überrascht. Gut, natürlich waren viele verwackelte, unscharfe Bodenfotos dabei, Füße, abgeschnittene Köpfe und Nasennahaufnahmen, aber auch richtig viele tolle Momentaufnahmen und witzige Kurzfilme aus einer ganz andere Perspektiven als meine üblichen Bilder. Und man kann die Freude und Begeisterung, die in jedem Bild steckt, förmlich sehen. Sehr inspirierend.

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Walnusskorb

4. Schälnüsse

Wenn gerade erst die grüne, dicke Schale der Walnüsse aufgeplatzt ist, sind wir schon zur Stelle. Denn dann sind die Nüsse noch so frisch, dass sich die feine Haut, die sich um die Kerne befindet und später eintrocknet, noch abziehen lässt. Mit der noch frischen Haut schmecken die Nusskerne leicht bitter, hat man die Haut entfernt, entfaltet sich der volle Schälnussgeschmack. Einziger Nachteil: man bekommt unweigerlich gelb-braune Verfärbungen an den Händen (“Du hast Nusshände!”, sagen meine Kinder dann).

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Aber wie bekommt man die Schälnüsse vom Baum? Ha, das ist der Teil, den meine Jungs am liebsten mögen. Entweder man schüttelt die Zweige und hofft, das meine keine Nuss auf den Kopf bekommt (ist das dann auch eine Kopfnuss?) oder man sucht sich einen dicken Stock und versucht damit die Nüsse heraus zu schlagen. So oder so macht es Spaß, wobei Jungs und Stöcke ja sowieso eine besondere Beziehung zu einander pflegen.

Nüsseundstöcke

nusseknacken

5. Neue Hühner

Über zwei Jahre haben wir nun unsere kleine Hühnertruppe und nun ist es passiert. Ein Huhn ist gestorben. Wir waren alle bestürzt, haben geweint, getrauert und das Huhn zu Grabe getragen. Woran unsere liebe Erika gestorben ist, wissen wir nicht. Sie lag einfach eines Morgens tot im Stall. Über den Tod unserer Henne bin ich natürlich nicht glücklich (schließlich wollte ich Euch ja von Dingen erzählen, die mich glücklich machen), aber Leid und Freud liegen oft auch nah beieinander. So sind wir immer noch ein wenig traurig, freuen uns aber sehr über zwei neue Hühner, die jetzt bei uns eingezogen sind: eine dicke, flauschige Sussex-Henne namens Prisilla und ein ganz junge, schwarze Araucaner-Henne namens Rosi (von ihr ein Bild zu machen ist schwierig, sie ist einfach zu schnell).

Prilla

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße

Leni

 

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Sein Huhn

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Als wir uns vor 1 1/2 Jahren auf dem Tiermarkt Hühner aussuchten, gab es ein Huhn, das meinem (jetzt) 5jährigen Sohn sofort auffiel und welches er unbedingt mit nach Hause nehmen wollte. Ein kleine Sperber-Henne, ganz jung und noch ohne Kamm. Dieses Huhn musste es sein, und kein anderes. Nun gut. Sie machte sich mit zwei weiteren Hühnern auf die Reise zu uns und wohnt seit dem in unserem Garten. Bei der Namensgebung seines Huhnes ließ mein Sohn zum Glück mit sich reden und wir überzeugten ihn, dass “Motorrad” kein schöner Name für ein Huhn sei. Kurzum: sie bekam den Namen Tilla. Tilla ist heute zahm, lässt sich auf dem Arm herumtragen und sogar kuscheln. Und weil mein Sohn sein Huhn am liebsten mit ins Haus (und sicher auch mit ins Bett) nehmen würde zum Kuscheln, schenkte seine Patentante ihm zum Geburtstag ein Ebenbild von Tilla zum Kuscheln und Schmusen (im Haus).

Normalerweise stelle ich hier auf meinem Blog nur (DIY-) Projekte vor, die ich auch wirklich selber angefertigt habe und schmücke mich nicht mit fremden Federn (Entschuldigt bitte den doofen Wortwitz ;-)). In diesem Fall musste ich aber unbedingt eine Ausnahme machen, so klasse finde ich dieses Strickhuhn.

Die Anleitung zu dem Huhn stammt aus der Landlust und Ihr findet sie hier. Der Kamm und die Kehllappen sind entgegen der Anleitung jedoch gehäkelt, der obere Teil des Huhnes (ab der Fransenwolle) gestrickt. Der Körper ist zur Hälfte mit Kirschkernen und zu anderen Hälfte mit Füllwatte gefüllt.

 

Ich wünsche Euch einen (kreativen) Dienstag!

Liebe Grüße

Leni

 

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