
Mit der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche beginnt bei uns die Michaeli-Woche (wie wir und warum wir Michaeli feiern, könnt ihr auch hier nachlesen). Der Jahreszeitentisch füllt sich mit Herbstschätzen, Äpfel von der Streuobstwiese, den ersten Kastanien, Eicheln und Nüssen. Mit dem letzten Regen ging der warme Spätsommer vorüber, die dunkle Jahreshälfte erobert jeden Tag ein Stück mehr von der Helligkeit. Der Drache, dem wir uns tapfer in den Weg stellen sollen, kann viele Gesichter haben, und das Schwert, dass uns von Ballast trennen und Klarheit schaffen soll, ist so scharf, wie wir es schmieden. Mir gibt Michaeli die Möglichkeit meine Gedanken zusortieren, mein Tun zu strukturieren, über mich selbst hinauszuwachsen und Mut zufassen, um über meinen Schatten zuspringen.
Auch die Kinder merken jetzt, das die Leichtigkeit des Sommers vorüber ist. Die Natur zieht sich zurück, das Aufstehen am Morgen in der Dunkelheit ist noch ungewohnt und fällt schwer. Die Zugvögel sammeln sich zum Abflug, die Temperaturen sinken nachts tief hinab, Socken und Jacke (und morgens sogar schon die Mütze) gehören wieder zur Garderobe. Der Abschied vom Sommer fällt schwer – und trotzdem gehen wir mutig voran! Denn das schwindene Sonnenlicht finden wir in unserem inneren Licht wieder.
Aus den ersten bunten und gepressten Herbstblättern habe ich zusammen mit den Kindern einen Drachen gelegt. Der hat uns so gut gefallen, dass wir ihn auf ein Stück Pappe geklebt haben, als Bild für unseren Jahreszeitentisch.

Ich wünsche Euch eine wunderbare Michaeli-Zeit!
Liebe Grüße ♥
Leni