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Im Garten Mitte August

Mirabellenernte

Der August belohnt uns so reichlich. Nach den drei Wochen, die wir in Schweden waren, lief ich zu allererst in den Garten, um zu sehen was reif war, was wir verpasst hatten oder was die Sommerhitze nicht überlebt hatte. Und zum Glück mussten wir nur ein Todesopfer beklagen: den Rasen. Aber da man ihn nicht essen kann, was soll´s. So müssen wir ihn auch nicht mähen (und säen einfach im Herbst nochmal nach).

Kürbisleiter

Den Kürbissen hatten wir im Mai eine Leiter gebaut. Mit etwas Hilfe, klettern sie jetzt bis ganz nach oben und lassen ihre Früchte dekorativ baumeln. Das weckt in mir die Vorfreude auf den Herbst und auf Kürbissuppe.

Mangold

Wirsing

Die Fülle des Sommers. Mangold, Bohnen, Gurken, Möhren, Zwiebeln, Knoblauch und der erste Wirsing. Über einen Teil des Rot- und Weißkohls haben sich die Raupen so sehr darüber hergemacht, dass kein Blatt mehr übrig geblieben ist. Dafür schwirren jetzt sehr viel mehr Kohlweißlinge durch die Luft als vor unserem Urlaub ;-).

Und Mirabellen. Letztes Jahr trug unser Baum nicht eine einzige Frucht – dieses Jahr hängt er proppenvoll. Neben Kuchen und Kompott fehlt mir einfach die Zeit zur Verarbeitung (die Tomaten hängen ebenfalls in der Warteschleife), so dass ich wohl einen Teil einfrieren muss. Dachte ich. Bis meine Jungs eine Geschäftsidee hatten…

Mirabellen1

Aus einer alten Weinkiste und Kantholz bauten sie sich einen Mirabellen-Verkaufsstand!

obststandbauen

obstand

obststand1

Mit dem selbstgebauten Stand, den Mirabellen in Pappschachteln und viel Geduld setzten sie sich vor unser Haus auf die Straße und warteten auf Kundschaft (hier kommt nicht oft jemand vorbei). Und tatsächlich: ein paar Schachteln wurden sie los, wenn auch mehr verschenkt als verkauft. Aber es machte ihnen viel Spaß und zur Belohnung gab es dann warmen Mirabellenkuchen (mit Schlagsahne, yumyum).

Mirabellenkuchen

Neben dem Obst und Gemüse freue ich mich auch gerade sehr über die Blumen, Kräuter und die ersten Samen. Die Zinnien und Ringelblumen blühen unermüdlich und in immer neuen Farbvariationen. Damit ich für das nächste Jahr genügend Saatgut habe, sammele ich jetzt schon die trockenen Schoten von den Wicken, Radieschen und den Bohnen, den Samen von Dill und Fenchel, Kapuzinerkresse und Rucola und vielem mehr ein. Die Kräuter bündele ich zum Trocknen oder lege sie ausgebreitet auf ein Küchentuch. Bei den sommerlich-trockenen Wetter dauert es nur wenige Tage bis sie durchgetrocknet sind.

Sommerblumen

Zinnie1

Kräuter

Der August gehört definitiv dem Garten. So viel was abgeerntet und verarbeitet werden will (oder einfach direkt gegessen wird). So viel was gerade heranreift. Habe ich Euch schon von den Brombeeren erzählt oder den jetzt schon reifen Trauben (viel zu früh)? Ach, ich könnte hier noch so viel schreiben – aber die Küche wartet auf mich. Oder genauer gesagt, die Tomaten wollen zu Soße und Ketchup verarbeitet werden. Und dann ist heute auch wieder eine Sternschnuppen-Nacht. Das wird ein langer Abend…:-)

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntagabend!

 

Liebe Grüße

Leni

 

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12v12
WIB
Gartenglück
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Im Garten Anfang Juli

bunteKartoffeln

Herzliche Grüße aus dem Garten! Das Wochenende haben wir größtenteils dort verbracht. So viel was wir im April und Mai in die Erde gebracht haben, belohnt uns jetzt mit reichlicher Ernte (und das obwohl der Juni so trocken war) und will entweder sofort gegessen oder eingelagert, eingekocht und eingelegt werden.

einlegen

Während die Jungs draußen damit beschäftigt waren die Beete (und sich selber) ordentlich zu wässern, habe ich einen Teil der Gartenschätze in die Gläser gebracht. Für die Einlegegurken, die bunten Beete und vieles andere mehr (z.B. Bohnen, Zwiebeln, Blumenkohl) habe ich ein ganz einfaches (Mixed-Pickles-) Rezept:

1 l Wasser, 1/2 l Essig, 4 EL Zucker, 2 EL Salz und Gewürze (z.B. Senfkörner, Dillblüten, Pfeffer, Nelken) nach Geschmack. Den Essigsud aufkochen, Gläser sterilisieren, Gemüse und Gewürze in die Gläser schichten, Sud heiß darüber geben, Deckel draufdrehen und die Gläser stürzen.

einlegegurken1

Ich liebe den Anblick des sich füllenden Vorratsregals. Auch wenn es für uns heute vielleicht keine so große Bedeutung mehr hat Vorräte für den Winter anzulegen, da uns zu jeder Zeit Lebensmittel zur Verfügung stehen, so löst dieses halbvolle Vorratsregal in mir doch ein Gefühl der Zufriedenheit und der Sicherheit aus. Vielleicht steckt in uns doch noch viel von unseren Vorfahren (oder vielleicht ein animalischer Eichhörnchen Instinkt?).

gurkensalat

Alles, was bereits an Einlegegurken zu groß geworden war (unter den Gurkenblättern verstecken sich die Früchte nur zu gerne) und nicht mehr in Gläser passte, habe ich zu einem Gurkensalat verarbeitet. Mit Joghurt, Dill und Borretsch – so herrlich erfrischend.

tomatenhand

Was nun (sehr zur Freude der Kinder) auch endlich reif geworden ist, sind die Tomaten. Vor einer Woche dachte ich noch, sie werden nie reif. So lange hingen sie grün (oder dunkel lila) an den Pflanzen. Doch dann schimmerte plötzlich bei den ersten Früchten die Farbe durch und es ging ruppdiwupp.

Selten schafft es übrigens eine von den kleinen Tomaten in die Küche – gerade die Wildtomaten und die Kirschtomaten sind so süß und aromatisch, dass sie von der Hand direkt in den Mund wandern. Und das muss auch so sein, finde ich. Tomatensoße und Sugo lassen sich eh viel besser aus den dicken Strauch- und Fleischtomaten herstellen.

erbsen1

Bei Erbsen kann man den richtigen Zeitpunkt für die Ernte sehr leicht erkennen (die Erbsen zeichnen sich unter Schote dann ein wenig ab). Den richtigen Zeitpunkt um (Früh-)Kartoffeln zu ernten, kann ich mir nie merken. Muss das Kraut gelb sein? Oder reicht es, wenn die Blüten verwelkt sind? Oder muss die Pflanze noch blühen? So kommt es, dass wir jedes Jahr spätestens Anfang Juli anfangen ein paar Kartoffeln auszugraben, um nach zu schauen, ob sie schon groß genug sind (Geduld ist nicht so unsere Stärke). Sind die Jungs dann einmal in Goldgräberstimmung gekommen, ist es immer schwer sie zu bremsen. So auch dieses Wochenende. Ist es doch fast wie Magie, dass an der Stelle, an der wir die eine Kartoffel im Frühjahr vergraben haben, im Juli plötzlich 5 oder 8 Kartoffeln liegen, und darauf warten wie ein Schatz aus der Erde gehoben zu werden.

Kartoffelernte

So viel mehr könnte ich Euch noch aus dem Garten erzählen und zeigen. An jeder Stelle poppt gerade irgendetwas auf oder hoch. Blumen, Bohnen, Zucchini. Oder ist von heute auf morgen verschwunden. So wie mein Knoblauch. Dort wo er gestanden hat, sind jetzt nur noch Löcher (ich habe sehr stark Familie Wühlmaus in Verdacht). Die Jungs werden sich sicher auf die Lauer legen…

Wie sieht es bei Euch gerade im Garten aus? Ich würde mich sehr über Eure Berichte und Geschichten freuen. Oder habt Ihr einen Blog? Dann hinterlasst doch einfach einen Link in den Kommentaren, so dass wir alle vorbei schauen können :-)!

 

Liebe Grüße

Leni

 

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WiB
Sonntagsglück
Grünzeug
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Kräuterzeit

Kräuterbündel

Auf der einen Seite genießen wir die Fülle des Sommers, die bunten Blumen, das reichliche Angebot an Obst und Gemüse, die vielen verschiedenen Kräuter, auf der anderen Seite müssen wir jetzt schon ein wenig an den Winter denken. Das erinnert mich an die Maus Frederick von Leo Lionni (muss ich das jetzt als Werbung kennzeichnen? – also gut: Werbung, unbezahlt), die, während alle anderen Mäuse Essen für den Winter horten, Farben und Erinnerungen sammelt. Vielleicht ist gut, sich einen Vorrat von beidem anzulegen. Und vor allem auch an Kräutern.

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Überall bei uns verteilt hängen und trocknen gerade Kräuter. Für meinen Gewürzschrank – z.B. Liebstöckl (für Wintersuppen), Rosmarin, Bohnenkraut, Thymian, Oregano (Pizza), Minze und Salbei, Estragon im Essig.  Für meine Teemischungen – z.B. Ringelblumen, Malven, Kornblumen, Beerenblätter, Zitronenverbene, Minze, Fenchel, Frauenmantel.

Da es gerade jetzt im Sommer so viele Kräuter sind, die ich konservieren möchte, habe ich mir aus Stöcken (wenn wir eins durch die Jungs immer im Garten haben, dann sind das Stöcke) und Haken zum Eindrehen mehr Platz zum Trocken von Kräutern geschaffen.

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Für Ölauszüge, Salben und Tinkturen – z.B. Johanniskraut, Ringelblumen, Spitzwegerich.

Räuchersticks1

Und für Räucherbündel. Das mache ich allerdings zum allerersten Mal. Aus dem Garten und von der Wiese hinter unserem Haus habe ich mir eine Königskerze, Beifuß, Rosmarin und Salbei besorgt und mit Naturfaserschnur zu länglichen Bündeln zusammengeschnürt (mit ein wenig Übung sehen sie vielleicht bald noch besser aus).

Räuchersticks

Nun trocknen die Bündel hängend, werden danach bis zum Winter aufgehoben und dann zur Reinigung zwischen den Jahren oder zum Jahresanfang geräuchert. Ich bin gespannt!

Kräuterstrauß

Wenn man einmal in die Welt der Kräuter, ihre Heilwirkungen und ihren Geschmack eingetaucht ist, kommt man aus dem Staunen (und dem Sammeln) kaum wieder heraus. Zumindest geht mir das  so. Denn nicht nur unsere Gemüsebeete werden jedes Jahr größer, auch die Kräuter bekommen jedes Jahr mehr Platz.

Ich wünsche Euch ein traumhaftes Sommerwochenende!

Liebe Grüße

Leni

 

 

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Caros Grünzeug
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Mhh, Radieschenschoten! Plus zwei leckere Varianten sie zu essen.

Rattenschwanzradieschen

Wir haben im Frühjahr wirklich viele Radieschen in diesem Jahr geerntet. Milde, scharfe, weiße, senfgelbe, violette, rosa-weiße, dicke runde und längliche. Auch bei den Radieschen findet man eine große Vielfalt, wenn man danach sucht (und gerne Radieschen isst ;-). Als aber der Mai mit seinen wunderschönen und heißen Tagen ins Land zog, konzentrierten sich die Radieschen nicht mehr auf die Knollenbildung, sondern fingen an Blütenstengel gen Himmel zu schieben. Damit ist das Radieschen an sich futsch, schließlich befindet sich in der Erde jetzt keine saftige Knolle, sondern nur eine holzige Wurzel. Aber: es gibt drei Gründe die Radieschenpflanze jetzt trotzdem im Beet stehen zu lassen.

1. Die schönen weißen und rosa farbenden Radieschenblüten sind überaus beliebt bei Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten.

2. Lässt man die Pflanze sich versamen, hat man direkt Saatgut für das nächste Jahr.

3. Radieschenschoten sind super lecker! Sobald die Blüten verblüht sind, wachsen an deren Stelle grüne Schoten. Diese sind erst lang und dünn, bevor sie später knubbelig werden. Und genau dann, wenn sie nicht mehr ganz dünn, aber auch noch nicht knubbelig und gelb sind, dann schmecken sie richtig knackig. Wonach? Na, nach Radieschen!

Wir verwenden sie einmal roh im Salat, zum Snacken für zwischendurch oder kurz angedünstet. Und das sind meine zwei Lieblingsrezepte mit Radieschenschoten:

Bulgursalat mit Radieschenschoten

Bulgursalat

Den Bulgur nach Packungsanweisung zu bereiten, den Spargel blanchieren, das übrige Gemüse klein schneiden. Für das Dressing 3 EL Öl (ich nehme gerne Raps-, oder Olivenöl) mit 2 EL Weißweinessig, 1 TL Senf, Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker verrühren und abschmecken. Ich nehme den Salat gerne im Glas mit zum Picknicken oder gebe ihn meinen Mann mit für die Mittagspause. Dafür fülle ich unten das Dressing rein und schichte dann angefangen mit dem Bulgur die Zutaten in das Glas. Kurz vorm Verzehr einfach das Glas schütteln und den Salat dadurch vermischen.

SalatimGlas

Reispfanne mit Radieschenschoten

Reispfannezutaten

Den Reis nach Packungsangabe zubereiten. Alle anderen Zutaten in einer Pfanne mit Olivenöl und ein wenig Wasser andünsten. Mit dem garen Reis die Pfanne auffüllen und mit Salz, Pfeffer und (wer mag) ein wenig Soja-Sauce abschmecken.

Reispfanne1

Beide Gerichte sind vegan und genauso wie sie sind super lecker. Zum Bulgursalat passen aber auch prima ein paar Fetawürfel und in die Reispfanne gebe ich gerne noch ein Ei dazu (wenn wir gerade eins da haben ;-)).

Radieschenblüten

Also: nicht mehr ärgern über im Beet vergessene oder plötzlich geschossene Radieschen, sondern sich einfach Radieschenschoten knabbern 🙂

 

Liebe Grüße

Leni

 

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Caros Grünzeug
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