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Herbstfreuden

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Der Herbst steht für mich im Element der Luft. Die feinen Herbstwinde, die jetzt die Drachen nach oben steigen und die Nüsse und Kastanien nach unten fallen lassen, die Blätter zum Rascheln bringen und so gerne an den Haaren ziehen. Doch dann kommen auch hier und da die strengen Böen, die uns zeigen, dass wir es mit Urgewalten zu tun haben, gegen die der sich für so machtvoll und erhaben haltende Mensch, doch in Wirklichkeit hilflos und klein ist.

Die Tag-und-Nacht-Gleiche ist überschritten, die Tage werden jetzt merklich kürzer und wir feiern den Michaelstag, Michaeli. Dieses Fest ist kein Jahreszeitenfest im eigentlichen Sinne, es markiert keinen kosmischen Punkt auf unserer Reise um die Sonne. Bei Michaeli geht es tatsächlich um die Seelenstimmung, daher zähle ich es zu den Seelenfesten, wie auch Sankt Martin oder zum Beispiel Nikolaus, aber auch Karneval. Wie und warum wir den Michaelstag feiern, habe ich hier schon einmal beschrieben.

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Die Mutproben für dieses Jahr waren vor allem nass und matschig, aber ein Riesenspass, denn der Regen der letzten Tage hatte uns einige Pfützen beschert.

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Immer wieder gehen wir gerne zu den Streuobstwiesen und den Feldwegen, wo wild Walnussbäume wachsen. Die meist noch feuchten Nüssen breiten wir Zuhause dann zum Trocknen aus, bevor sie später gelagert werden. Das ist wichtig, denn sonst fangen sie an zu schimmeln. Ebenso wie die Kastanien, die meine Kinder vom Schulweg auflesen. Oft kommen die Jungs jetzt mit schweren Ranzen zurück nach Hause und präsentieren dann freudig ihre glänzenden Herbstschätze.

kastaniennüsse

So langsam beginnen sich jetzt auch die Blätter zu verfärben. Aber das große Blätterfarbenfeuerwerk erwartet uns im Oktober!

Apfelbäumeherbst

Ich wünsche Euch wunderbare Herbsttage!

Liebe Grüße ♥

Leni

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Hallo September!

StreuobstwieseDie Kälte am Morgen, der Tau im Garten, auf den Wiesen und den Feldern, die immer früher einsetzende Dämmerung, die ersten fallenden Blätter – alle Weichen sind auf Herbst gestellt. Nach den vielen herrlichen, warmen, leichten und unbeschwerten Tagen und Wochen fällt es schwer den Sommer gehen zu lassen, gleichzeitig freue ich mich auf die farbliche Pracht und kulinarische Fülle des Herbstes. Der September macht uns den Übergang zwischen Sommer und Herbst ein wenig leichter. Die Tage sind noch warm, das Licht so schön golden, der Garten steht in voller Pracht. Wie könnte man da den September nicht mögen?

Wir freuen uns im September auf:

* unser Apfelfest. Die Wimpelkette mit dem Apfeldruck hängt bald wieder im Kinderzimmer, der Duft von Apfelkuchen im ganzen Haus. Unser Apfelbauer lädt zur Selbsternte ein, genau so wie die Streuobstwiese hinter unserem Haus. Wir freuen uns auf Apfelmus, Apfelsaft, Apfelstrudel.
* den Weltkindertag am 20. September. Auf Instagram zeigen viele Menschen auf der ganzen Welt, wie sie diesen Tag mit ihren Kindern feiern. So inspirierend.
* Drachen steigen lassen. Jedes Jahr wieder spannend. Welcher Drache wohl dieses Jahr am höchsten steigt (und wer lässt seinen Drachen aus Versehen los)?
* die ersten Walnüsse oder auch Schälnüsse genannt (die mag ich so gerne).
* Pilze. Im August haben wir bereits einige Pilze gefunden – hoffentlich geht es genau so im September weiter!
* Weinfeste. Die Trauben sind jetzt reif und das wird (hier in der Gegend) gebührend gefeiert.
* neues Bastelmaterial, wie Kastanien, Eicheln und Bucheckern. Was man Schönes aus den Herbstschätzen machen kann, könnt Ihr hier nachlesen.
* Pflaumen /Zwetschgen, Birnen, Weintrauben, Haselnüsse, Quitten, rote Beete, Kartoffeln, die letzten Tomaten und noch vieles mehr.
* die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche. Jetzt stehen bei uns die Kerzen wieder auf dem Tisch (und der Bienenwachsduft kehrt zurück).
* die ersten bunten Blätter. Die schönsten nehmen wir mit nach Hause und pressen sie oder überziehen sie mit Bienenwachs um sie zu konservieren.
* die Kartoffelnachlese bei den Bauern.
* Das Michaelsfest. Am 29. September feiern wir „Michaeli“, mit kleinen Mutproben und einem Brot in Schwert- (oder Drachen-) Form.
* Herbstblumensträuße mit Dahlien, Ringelblumen, Astern, Sonnenblumen, Lampionblumen, und Zinnien.

Die Sommerpause ist vorbei! Ab jetzt gibt es hier wieder regelmässig Beiträge :-)!

Ich wünsche Euch einen wunderbaren September!

Liebe Grüße ♥

Leni

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Hallo Juli!

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Der Juli strahlt in allen Blautönen. Blau wie das Wasser im Meer, der wolkenlose Himmel, die Blaubeeren und die Kornblumen, der Rittersporn, der Lavendel. Das Leben ist im Juli so herrlich leicht. Die Ferienzeit ist für viele bereits da oder fängt im Juli an. Jetzt werden große Abenteuer geplant oder es wird einfach nur in den Tag hinein gelebt.
Die Gemüsebeete sind jetzt üppig gefüllt, die Vielfalt an Obst aus dem Garten, vom Markt oder aus südlicheren Ländern ist im Juli überwältigend. Wir versuchen den süßen Geschmack des Sommers zu konservieren, in dem wir die Opulenz des Juli in Gläser abfüllen. Und sind am und im Wasser. Ob im Kleinen, in Eimern, Gießkannen, in Bewegung im Bach oder Fluß oder im ganz Großen am See oder Meer – Wasser hat für Kinder etwas magisches an sich.

Wir freuen uns im Juli auf:

* Ferien! Ferien! Ferien! Hier in NRW ist es Mitte des Monats soweit.

* Wasser. In jeglicher Form. Meer, Fluss, See, Teich, Bach, Planschbecken, Rasensprenger, Zinkwanne. Denn statistisch gesehen hat der Juli die meisten Sonnenstunden und die heißesten Tage.

* Blaubeeren, Wassermelonen, Pfirsiche, Aprikosen, Nektarinen.

* Korn- und Strohballenfelder.

* lange, laue Nächte.

* Gemüse! Bohnen, Zucchini, Brokkoli, Mangold, Gurken, Fenchel, rote Beete, Salate und die ersten Tomaten (habe ich was vergessen?)!

* selbstgemachtes Eis. Geht so einfach – ist so lecker!

* die ersten Kartoffeln.

* die letzten Sommerfeste vor den Ferien.

* Kirschen. Die schmecken jetzt im Juli einfach so richtig gut. Und fordern uns auch athletisch heraus: im Kirschkern-Weitspuck-Wettbewerb. Wenn man die Kerne wieder einsammelt, abkocht und trocknet, kann man sie übrigens noch für selbstgemachte Kirschkern-Kissen verwenden (und hat so auch wieder ein Stück Sommer konserviert).

* Sonnenblumen, Zinnien, Cosmeen, Löwenmäulchen, Rittersprorn, Phlox und Hortensien. Und noch viele andere Sommerblumen stehen jetzt in voller Blüte.

* Schätze vom Strand. Muscheln, Steine, Treibholz. Für den Jahreszeitentisch oder zum Basteln.

* Urlaubsplanungen, Ferienabenteuer und Sommerglück.

* aufs Einmachen. Natürlich Marmelade und Gelee, aber auch rote Beete und kleine Einlegegurken kommen jetzt ins Glas.

* Lagerfeuer und Sternenhimmel.

Ich wünsche Euch einen wunderbaren Juli!

Liebe Grüße

Leni

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Hallo Juni!

Mittsommer

Die Fenster stehen jetzt den ganzen Tag weit offen, Vogelgezwitscher ist allgegenwärtig. Socken werden in den Kleiderschrank verbannt. Die Natur quillt förmlich über vor Pflanzenfülle und bietet uns jetzt leckere Beeren und Kirschen, knackige Bohnen, Spargel, Kohlrabi, Salate und vieles mehr. Alles wächst und reift. Mit dem Juni ist der Sommer da, der Jahreskreis ist nun zur Hälfte beschritten. Die Tage sind jetzt am längsten und laden uns ein unsere Zeit draußen zu verbringen und zu feiern, auf Sommerfesten, Grillabenden, Hochzeiten und Picknicks. Der Juni hat so viel zu bieten und will genossen werden. Bei allen Terminen und Verpflichtungen, die der Alltag mit sich bringt, zeigt uns der Juni auf besonders eindrückliche Weise: das Leben lässt sich nicht verschieben oder vertagen. Jetzt ist die Zeit dafür!

Wir freue uns im Juni auf:

*Beeren! Jetzt werden die Johannisbeeren, Himbeeren und Stachelbeeren reif, und die Erdbeeren schmecken noch fruchtiger. Und alles, was jetzt nicht direkt in den Mund wandert, wird einfach zu Marmelade, Sirup, Gelee oder Chutney verarbeitet.

* Pfingsten/Pfingstferien. Freie Tage um den Juni zu genießen.

*duftende Rosen, farbenprächtige Lupine, Rittersporn, Phlox, Glockenblumen, Mohn und all die anderen wunderschönen Blumen und Stauden, die sich jetzt in ihrem schönsten Kleid zeigen.

*Mittsommer. Oder den Johannistag. Oder die Sommersonnenwende. Oder einfach den längsten Tag im Jahr.

*Glühwürmchen. Als Kind dachte ich, es sind Feen, die im Dunkeln leuchten. Heute sind sie selten geworden. aber mit etwas Glück findet man sie jetzt im Juni auf Wiesen in Waldnähe.

*Kräuter. Kurz vor dem höchsten Stand der Sonne sind ihre Heilkräfte am größten. Also jetzt am besten die Tee- und Gewürzvorräte wieder auffüllen!

*Holunderblüten. Anfang Juni kann man jetzt noch ernten. Für Sirup, im Teig ausgebacken oder getrocknet als Tee.

*Sommerfeste! Einen Grund zum Feiern findet man jetzt ganz einfach 🙂

*dicke Bohnen, Kohlrabi, Salate, Fenchel und den letzten Spargel und Rhabarber (am 24. ist Schluß)!

*Mohn, Margeriten, Kornblumen und andere Weges-, und Wiesenblumen, die sich so wunderbar zu einem ländlichen Blumenstrauß binden lassen.

*Sonnenstrahlen, die uns wecken. Und die schönen lauen Abende.

Ich wünsche Euch einen wunderbaren Juni!

Liebe Grüße

Leni

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Hallo Mai!

Maibaum

Kein Monat wird von Dichtern und Liederschreibern so umworben wie der Mai. Unzählige Bräuche, Lieder, Tänze und Gedichte heißen ihn willkommen. Vielleicht ist es die Freude über das frische Grün (das sogar einen eigenen Namen hat: Maigrün), das Bäume und Sträucher schmückt oder die Leichtigkeit und Wärme, die uns in Feierlaune versetzt oder einfach diese unbändige Lebenslust, die der Mai mit sich bringt.

Der Mai ist ein Monat zum Genießen. Junge Birkenweige stehen bei uns im Haus und duftende Blumen aus dem Garten auf dem Esstisch. Die Jungs ernten die Radieschen und die ersten Kohlrabi aus dem Garten. Sonnenstrahlen kitzeln im Gesicht. Und selbst der Mairegen ist sanft und erfrischend. Ach Mai…

Wir freuen uns im Mai auf:   

* bunt geschmückte Birken. Hier in der Region stellen die jungen Männer den Mädels einen Maibaum unter das Fenster als Zeichen für ihre Liebe.

* Spargel, Rhabarber, frische Salate und Kräuter, Maiwirsing und Mairübchen. Und nicht zu vergessen: die ersten Erdbeeren!

* den Muttertag!

* Radtouren entlang blühender Rapsfelder.

* die Verwandlung der Löwenzahnwiesen in ein Meer aus Pusteblumen. So viele Wünsche, die sich in die Luft erheben können.

* Maibowle und Rhabarberschorle.

* Schmetterlinge und Marienkäfer. Und mit etwas Glück (oder Hilfe) kann man ihre spannende Verwandlung miterleben. So wie hier.

* Holunderblüten (Ende Mai). Für Sirup, in Teig gebacken oder als Tee getrocknet.

* Ausflüge jeder Art. Der Mai lockt uns nach draußen.

* Flieder, Pfingstrosen, Akelei, Schneeball und viele andere Blütenschönheiten. Und nicht zu vergessen: das Maiglöckchen!

Ich wünsche Euch einen wunderbaren Mai!

Liebe Grüße ♥

Leni

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5 Dinge zum Osterfest

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Das große Frühlingsfest steht vor der Tür – Zeit die letzten Vorbereitungen zu treffen und sich auf das Fest einzustimmen.

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1. Was bedeutet uns Ostern?

Wenn ich an Ostern denke, kommen mir direkt ein paar Kindheitserinnerungen in den Sinn. Und ich muss an den Super 8- Film von mir als Kleinkind denken, den mein Vater nur zu gerne in meiner Jugend zeigte. Wie ich mich (ungefähr zweijährig) über jedes gefundene Ostereier mächtig freue, es in mein Körbchen lege und so schwungvoll weiter gehe, dass die gesammelten Eier hinten wieder aus meinem Körbchen kullern. Was ich aber nicht bemerke. Und so freue ich mich über die vermeintlich neue Eier. Ja, Ostern ist ein tolles, magisches Fest (ein Hase der Eier versteckt, hallo?!).  Ich finde es eigentlich immer schade, wenn ich von Familien höre, die mit dem Osterfest so gar nichts anfangen können. Oder umgekehrt, es auf eine kommerzielle Art feiern, ohne echte Bedeutung für sich. Dabei kann Ostern uns im Jahreskreis so viel Kraft und Sinn geben – aber nur wenn wir auch mit unserer geistigen Haltung dahinter stehen.

Während in den meistern Sprachen die Bezeichnung für das große Frühlingsfest an das hebräische Pessachfest angelehnt ist, ist die etymologische Herkunft von „Ostern“ wohl der altgrieschische Name der (göttlichen) Morgenröte oder vielleicht auch die germanische Frühlingsgöttin Ostara. Letztere wird übrigens mit einem Hasen auf ihrem Arm dargestellt, das Symbol der Fruchtbarkeit. Unumstritten hingegen ist, das unsere Osterbräuche heidnische Wurzeln haben, die wiederum ihrerseits die Bilder in den gerade vorherrschenden Naturgegebenheiten widerspiegeln. So ist auch die christliche Umdeutung der heidnischen Frühlingsfeste in die Auferstehung Jesus Christus zu verstehen: er hat den Tod überwunden, so wie im Frühling die scheinbar tote Samen und ruhenden Bäume und Pflanzen zu neuem Leben erwachen.
Wir können jetzt in der Natur beobachten, wie die Vögel ihre Nester vorbereiten, wie die neu geborenen Lämmchen und Zicklein auf den Weiden um ihre Mütter herumspringen und die Kröten sich auf die Wanderung begeben. Die Knospen der Bäume öffnen sich und unter dem toten Laub des Waldes streckt sich neues Leben empor. Wenn wir in der Natur nach solchen Frühlingsboten Ausschau halten, helfen diese Bilder den Kindern, und auch uns Erwachsene, das Fest und seine Symbole, seine Metaphern zu verstehen, und die geistige Haltung dahinter für uns selber einzunehmen.

Die sich zeigende und auf das Neue entfachte Lebenskraft, das Wiederaustreiben des vermeintlich Toten, die Fruchtbarkeit, der Beginn des immer wiederkehrenden Kreislaufs – wenn ich nicht den Glauben an die christliche Auferstehungsgeschichte teile, so kann mir vielleicht die jahreszeitliche Spiritualität, der Einklang mit der Mutter Erde, Grund zum Feiern geben.

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2. Ostereier

Fast jedes Volk hat andere Vorstellungen von der Entstehung der Welt entwickelt. Das Ei als Urbild des Lebens zwischen Himmel und Erde, ist Teil vieler Schöpfungsmythen, und  an Ostern, gilt ihm unsere ganze Bewunderung.

Schmuckvoll verziert, jedes Ei als kleines Kunstwerk, so kennt man zum Beispiel die sorbisches Eier. Aber auch die alten Ägypter (davon geht man heute aus), haben schon gefärbte Eier als Grabbeigabe gespendet.

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Neben den ausgeblasenen Eiern, die meine Kinder auf ganz unterschiedliche Art und Weise verzieren, und die ich jedes Jahr aufhebe, färbe ich die gekochten Eier am liebsten mit natürlichen Farben. Für blaue Eier nehme ich Rotkohl, Kurkuma für gelbe, und rote Beete für rötliche Eier. Auf 1 1/2 Liter Wasser kommen 1/4 vom Rotkohlkopf, zwei kleine Beete oder 1 EL Kurkuma, zusammen mit einem Schuß Essig. Ich reibe die Eier außerdem auch mit Essig ab, bevor ich sie im Färbebad aufkoche und langsam wieder abkühlen lasse. Die intensivste Farbwirkung bekommt man, wenn man die Eier über Stunden (vielleicht sogar über Nacht) im Sud ziehen lässt.

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3. Osterhase

Der Hase steht natürlich auch für Fruchtbarkeit und bringt, sowie versteckt die bunten Ostereier im Garten. Besonders gerne mag ich “das Ostermärchen” von Christian Morgenstern, das nicht nur die Geschichte des Osterhasen erzählt, sondern auch die des (heidnischen) Osterfestes.

Erinnert Ihr Euch noch an die Knospenmäntelchen der Magnolien, die ich gefunden hatte? Sie sahen ja schon aus wie kleine, flauschige Hasenohren, da lag es nahe, sie auch als solche zu verwenden. Zusammen mit zwei unterschiedlich großen Holzkugeln und einem Stück Band ist der Hase dann auch perfekt für den Osterstrauch.

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4. Ostergras

Das Samenkorn, das beerdigt und zur Ruhe gebettet wird und dadurch zum Leben erwacht –  das ist die starke Symbolik, die hinter der Tradition des Ostergrases steckt. Besonders schön finde ich aber den Jahreszeitenbogen, den wir durch das Getreide über das Jahr hinweg spannen. Vom Samenkorn, das vom Herbst über den Winter ruht,  zur Pflanze im Frühjahr und Sommer, von der reifen Ähre im Spätsommer zum Mehl im Herbst und schlussendlich zum Brot. Damit der Zusammenhang den Kindern begreiflich wird, pflanzen wir den Osterweizen nach Ostern in den Garten und lassen ihn Getreideähren bilden.

 

5.  Osterfeuer

Bei (fast) jedem germanisch-heidnischen Fest oder den Festen alter Kulturen spielt das Feuer eine große Rolle. Als Huldigung der Sonne, Reinigung, Vertreibung des Bösen oder Begrüßung bzw. Verabschiedung einer Jahreszeit. Das christliche Osterfeuer entstammt den heidnischen Frühlingsfeuern, die als Begrüßung der erstarkenden Frühlingssonne angezündet wurden.

Ich mag die Tradition des Osterfeuers, zu dem wir jedes Jahr zu Freunden eingeladen sind. Wenn alle schweigend in das gerade entfachte Feuer schauen, die Wärme des Feuers der kalten Frühlingsnächte trotzt und selbst die Kinder für einige Momente einfach nur innehalten und staunen.

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Wie feiert ihr das große Frühlingsfest?

Ich wünsche Euch frohe Ostern und sonnige Frühlingstage!

Liebe Grüße ♥

Leni

 

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Hallo April!

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Der April ist mein persönlicher Wonnemonat. Alles blüht und summt, zwitschert und duftet. Er ist ein Monat für alle Sinne. Und während im März die Farben Grün und Gelb dominierten, ist der April einfach nur eins: bunt. Tulpen in allen Farben, weiße und rosafarbene Obstbaumblüten, lila Flieder, blaue Traubenhyazinthen. Jetzt beginnt ein wahres Blütenfeuerwerk. Phänologisch betrachtet befinden wir uns im April übrigens im Vollfrühling. Ein perfektes Wort für diese Zeit, oder?! Und dieses Jahr ist der April wieder in Feierlaune: er darf Ostern ausrichten (und meinen Geburtstag).

Wir freuen uns im April auf:

* Ostern. Das Fest des Frühlings.

* Kräuter. Sauerampfer, Waldmeister, Giersch und so viele mehr. Ganz frisch aus dem Garten und der Natur. Und wer sich bei den Wildkräutern noch unsicher ist: jetzt werden wieder viele Kräuterwanderungen angeboten!

* die Launen des Aprils. Denn das wechselhafte Wetter lässt alles in Beet und Garten noch besser sprießen.

* ein Picknick auf einer Löwenzahnwiese. Oder im Wald bei den Buschwindröschen. Oder vielleicht doch lieber unter einem blühenden Apfelbaum?

* Sommerschuhe. Die Winterstiefel dürfen jetzt wieder in den Keller.

* Oster- und Frühlingsmärkte. Hier gibt es Einzigartiges von Kleinkunsthandwerkern und Gärtnern in fröhlicher Atmosphäre.

* die ersten Radieschen und Salate aus dem Garten. Außerdem kommen jetzt (bei uns) die Kartoffeln in die Erde.

* den ersten Spargel. So lecker!

* die Osterferien. Zeit, um den April zu genießen.

* auf Vogelgezwitscher. Alle Vögel sind jetzt wieder da, sagt ein schönes Frühlingslied. Und in den ersten Morgenstunden, wenn es draußen ansonsten noch ruhig ist, hört man sie am lautesten singen.

* Flieder. Am Ende des Monats öffnet er bereits seine Blüten. So ein betörender Duft.

* Rharbarber. Für Kompott, Kuchen und leckere Schorlen.

* die Walpurgisnacht!

Ich wünsche Euch einen bezaubernden April!

Liebe Grüße ♥

Leni

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Kinder-Kleiderschrank-Frühjahrs-Check

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Der Frühjahrsputz steht bei uns an, das große “Reinemachen” und Entrümpeln, was nicht nur den Räumen sehr gut tut, sondern, wenn wir ehrlich sind, auch unserer Seele. Am Wochenende waren die Kleiderschränke der Kinder dran. Das ist bei vier Kindern eine recht Zeit intensive Aufgabe, daher händigte ich an meine drei großen Jungs Checklisten aus (nachdem ich jedes Kind vermessen hatte), mit denen sie selbst die vorhandenen (und noch passenden) Kleidungsstücke zählen konnten.

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Natürlich klappte es dann doch nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt hat. Mal flossen Tränen über einen heiß geliebten, aber zu klein gewordenen Pullover, den nun der kleinere Bruder tragen darf, mal zählte ein Kind alle einzelnen Socken auf (statt paarweise), und fand dabei auch noch ein ganzes Einzel-Socken-Nest in seinem Kleiderschrank. Doch letztendlich konnte ich mir einen guten Überblick verschaffen, und werde dann einfach noch gezielt die Teile besorgen, die dem einen oder anderen Kind fehlen (das war auch schon mal anders, ähem).

Weil auf Instagram vielfach die Bitte kam, die Checkliste zur Verfügung zu stellen, habe ich sie in PDF konvertiert (so gut es ging) und hier zum runterladen bereit gestellt (keine Bange, ohne Blumengekritzel ;-)).

Als nächstes geht es mit dem Frühjahrsputz in den Kinderzimmern weiter – wenn man einmal dabei ist, geht es (fast) wie von selbst.

 

Liebe Grüße ♥

Leni

 

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Hallo März!

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Der März holt das zurück, was der Winter durch Kälte und Dunkelheit zurückgehalten hat: neues Leben erwacht. Der Garten kommt zur neuer Farbe durch Krokusse, Forsythien, Traubenhyazinthen und vielen anderen Frühjahrsblühern, die Tiere kommen aus ihren Winterquartieren und die Vögel erfreuen uns wieder mit morgendlichem Gezwitscher. Mancher Anblick schien fast vergessen nach einem ganzen Jahr. Die Tür zum Garten steht bei uns jetzt tagsüber wieder offen, die frische Luft ist berauschend, und die Kinder verlegen ihren Spielplatz jetzt immer öfter von drinnen nach draußen. Die dicken Winterjacken kommen zurück in den Kleiderschrank. Alles fühlt sich jetzt leichter an. Auch in der Küche. Vergessen sind die kräftigen Wintersuppen, die uns so schön von innen gewärmt haben. Wir lieben jetzt das frische Grün der Kräuter.

Der März steht für Erneuerung. Nicht nur in der Natur. Auch in der Familie. Manchmal sind es nur kleine, banalen Dingen die erneuert werden müssen, wie die Bücher im Regal (tschüß Winterbücher und hallo Frühlingsbücher) oder das Morgenritual, das im März schon mit Sonnenlicht beginnen kann. Manchmal sind es aber große Pläne, Entscheidungen und Vorhaben, die sich mit dem Schwung des Frühlings erst ergeben.

Der März hat viele Gesichter. Einmal gibt er sanft preis, was in der Erde und in den Bäumen geschlummert hat, schenkt uns die ersten warmen Tage und mehr Licht. Seine Farben sind gelb und grün. Gelb wie die Forythien, Schlüsselblumen, Huflattich, die Narzissen und die frisch geschlüpften Hühnerküken und grün wie das frische Gras und Kraut. Aber dann kann der März auch toben, stürmen, kalt und nass sein. “Märzbiesen”, so heißen bei uns die kalten, windigen Regenschauer, die zwar nur von kurzer Dauer sind, aber Dich trotzdem bis auf die Haut nass machen können und oft auch mit Graupel daherkommen. Aber ob Frost oder Schneeflocken: ER ist nicht aufzuhalten. Der Frühling kommt – und zwar im März!

 

Wir freuen uns im März auf:

  • die restlichen Karnevalstage! Der März beginnt mit närrischen Treiben.
  • die ersten Kräuter und besonders auf den Bärlauch. Bärlauchquark und Kräuterbutter. Es lohnt sich jetzt außerdem auf Wildkräuterwanderung zu gehen!
  • die Frühlingsblumen. Krokusse, Anemonen, Narzissen, Forsythien, Schlüsselblumen uns so viele mehr.
  •  Spaziergänge im Wald. Jetzt kann man die Bäume glucksen hören. Wirklich. Wenn man sein Ohr (oder ein Stethoskop) an den Baumstamm legt, hört man jetzt ein Rauschen und Glucksen. Das sind die Baumsäfte. Einfach mal ausprobieren!
  •  den Frühjahrsputz. Zeit sich von unnötigen Dingen zu befreien und das Sonnenlicht mit sauberen Fenstern zu begrüßen.
  •  die Aussaat von Salat, Kohlrabi, Spinat, Radieschen und Möhren.
  •  das Verstauen der Winterjacken, Mützen und Handschuhe.
  •  die Rückkehr der Zugvögel. Und die Vogelkonzerte am Morgen.
  •  den Garten. Die frische Luft. Das erste Grün.
  •  die Vorbereitungen für Ostern (auch wenn das Osterfest erst im April ist): das Säen des Ostergrases, das Auspusten der Eier, das Basteln der Deko.
  •  die Rückkehr unserer Lieblings-Frühjahrsbücher ins Bücherregal.
  •  Fahrrad fahren. Mit Sonne im Gesicht, den Duft von Frühlingsblumen in der Nase. Herrlich!

 

Ich wünsche Euch einen wunderbaren März!

Liebe Grüße ♥

Leni

 

Verlinkt mit dem Freutag.

 

 

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Wachsen

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Im Januar halte ich tatsächlich noch meine Füße still, aber sobald das Kalenderblatt sich auf Februar wendet, kribbelt es in meinen Fingern. Das Saatgut ist sortiert, der Beetplan für dieses Jahr ist auch schon (fast) fertig. Die Saatgutkataloge flattern so langsam ins Haus und locken mit Altbewährtem und Neugezüchtetem, mit Raritäten und Kuriositäten. Seit Wochen schon sammele ich Eierschalen für die Aussaat und freue mich darüber, dass der Herr (oder Frau) Maulwurf endlich wieder aktiv ist und frische Hügel in unserem Garten hinterlässt. Vom gepflegten, englischen Rasen haben wir uns schon vor Jahren verabschiedet, Kinder und Hühner sei Dank, daher ärgern uns auch Erdansammlungen nicht im Geringsten. Ganz im Gegenteil. Die Maulswurfserde ist, gemischt mit Sand aus dem Sandkasten, meine liebste und zudem kostenlose Aussaaterde.

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Ich warte noch bis Mitte Februar bis die Tomatensamen in die Erde kommen, aber Schnittlauch, Kresse und Schnittknoblauch stehen bereits auf der Fensterbank und auch der Mini-Garten der Kinder wird bald angelegt (wenn ich nur die alte Keksdose, die wir immer verwendet haben wiederfinden würde) und dann wird auch der dicke Bohnen-Wettbewerb eröffnet (welche Bohne wächst am schnellsten?).

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Ihr seht, ich bin voller Vollfreude. Und nicht nur ich. Bei “Hej Hanse” werden gerade Saatgutbänder gebastelt, die Hackbauern haben schon ausgesät und berichten von ihrer Pflanzenlampe, Uli von Lowredeyes hat noch Samenscheiben in petto und über die schönen Samentütchen von den Naturkindern freue ich mich jedes Jahr aufs Neue.

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Und noch etwas sehen wir gerne beim Wachsen zu. Den Frühlingszwiebelblumen. Hätte ich im Herbst daran gedacht, ein paar Blumenzwiebeln nicht in die Erde, sondern in einen Topf zu pflanzen, dann wäre mir der Gang ins Gartencenter erspart geblieben (und vor allem die Abteilung mit den Saatgut, die -löblich, löblich – jetzt auch Biosaatgut von meinen bevorzugten Saatguterzeugern führt). Aber sei es drum. Schnell umgetopf in ein Glas, können die Kinder nicht nur darüber staunen, wie schnell die Traubenhyazinthen ihre Blütenstengel nach oben schieben, sondern sehen auch die Entwicklung des Wurzelwerks unterhalb der Zwiebel. Aber am erstaunlichsten finde ich immer wieder, wie überhaupt aus so einer kleinen, unscheinbaren, fast vertrocknet wirkenden Traubenhyazinthenzwiebel so viel blühendes Leben wächst.

Frühlingsblüher

Was darf bei Euch wachsen (außer Liebe) ?

Liebe Grüße ♥

Leni