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Mittsommer und Johanni

Mittsommer2

Der Jahreskreis ist nun zur Hälfte beschritten, die Sonne hat ihren höchsten Stand. Sie steht dann senkrecht über dem nördlichsten Wendekreis und wir erleben die längsten Tag und die kürzeste Nacht des Jahres. Der kalendarische Sommer beginnt jetzt erst, und was wir heute vielleicht nur noch als astronomische Fakten ansehen und vielleicht bewußt gar nicht mehr wahrnehmen, hatte schon zu jeder Zeit große Bedeutung für unsere Ahnen. So feierten schon die Kelten und Germanen den höchsten Stand der Sonne und die damit einhergehende Fülle der Natur mit zahlreichen Ritualen und Bräuchen. Im Zuge der Christianisierung wurden über die ausgelassenen, heidnischen Sommersonnenwendenfeste der Geburtstag des Täufers Johannes gelegt. Das Johannisfest liegt der „heiligen Nacht“, dem „Heiligabend“ am 24. Dezember, im Jahreskreislauf genau gegenüber. Im christlichen Brauchtum ist das Johannisfest aber ein wenig in Vergessenheit geraten.

Johannisbeerenpflücken

Seit ein paar Jahren feiern wir mit unseren Kindern den längsten Tag des Jahres mit einem kleines Fest, laden Freunde ein, binden Blumenkränze, pflücken zusammen Johannisbeeren und kochen Gelee daraus, backen ein Sonnenbrot (ja, das soll die Sonne sein ;-)) und entfachen ein Lagerfeuer. Wenn die Glut am Ende klein geworden ist, dürfen die mutigsten Kinder einen Sprung darüber wagen.


In Legenden und Märchen erscheinen in der Johannisnacht Elfen, Feen und Zwerge und Liebende finden zueinander – deshalb gehen wir in der Dämmerung los, um Glühwürmchen zu suchen, die so magisch am Waldesrand leuchten. In meiner Kindheit sah ich die vielen kleinen Lichter sehr oft auf den Wiesen (ich dachte, es seien Feenlichter), heute sind sie seltener geworden.

Ein schönes Kinderbuch, was wir gerne um Mittsommer herum lesen, ist „das Blumenfest“ von Elsa Beskow (unbezahlte, unbeauftragte Werbung * Amazon Partnerprogramm Link).

johanniskraut

Mit dem höchsten Stand der Sonne, öffnet das Johanniskraut seine gelben Blüten. Aus ihnen lässt sich ein heilsames Rotöl herstellen, das (äußerlich angewendet) bei einer Vielzahl von Beschwerden Linderung bewirkt (Sonnenbrand, Verstauchung). Wir setzen es unter anderem sehr erfolgreich bei Wachstumsschmerzen der Kinder ein.

Und auch bei vielen andere Kräuter ist die Heilkraft nun am stärksten. Es lohnt sich, sie jetzt zu ernten, zu verarbeiten oder zu trocknen.

Kräuterbündel

Ich wünsche Euch eine schöne Sommersonnenwende, einen schönen Mittsommer, Johanni oder den schönsten längsten Tag im Jahr!

 

Liebe Grüße ♥

Leni

3 Gedanken zu „Mittsommer und Johanni

  1. In welchem Öl machst du denn dein Johanniskraut? Ich habe das (früher) sich gemacht und fand den Geruch sehr muffig. Es war nicht schlecht, aber wenig ansprechend;) Der Tip mit den Wachstumsschmerzen ist gut. Das will ich gern ausprobieren!
    Liebe Grüße Iggy

    1. Hallo liebe Iggy,
      ja Du hast recht, das Öl riecht tatsächlich immer ein wenig muffig. Ich nehme immer Olivenöl oder Mandelöl (letzteres riecht besser, finde ich).
      Liebe und sonnige Grüße
      Leni

      1. Alles klar. Ich denke, ich teste es mit Olive mal. Ich habe oft Distelöl genommen, war preislich so im Mittelfeld, aber geruchlich auch nur mäßig.
        Schöne Mittsommer-Tage!

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