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5 Dinge zum Osterfest

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Das große Frühlingsfest steht vor der Tür – Zeit die letzten Vorbereitungen zu treffen und sich auf das Fest einzustimmen.

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1. Was bedeutet uns Ostern?

Wenn ich an Ostern denke, kommen mir direkt ein paar Kindheitserinnerungen in den Sinn. Und ich muss an den Super 8- Film von mir als Kleinkind denken, den mein Vater nur zu gerne in meiner Jugend zeigte. Wie ich mich (ungefähr zweijährig) über jedes gefundene Ostereier mächtig freue, es in mein Körbchen lege und so schwungvoll weiter gehe, dass die gesammelten Eier hinten wieder aus meinem Körbchen kullern. Was ich aber nicht bemerke. Und so freue ich mich über die vermeintlich neue Eier. Ja, Ostern ist ein tolles, magisches Fest (ein Hase der Eier versteckt, hallo?!).  Ich finde es eigentlich immer schade, wenn ich von Familien höre, die mit dem Osterfest so gar nichts anfangen können. Oder umgekehrt, es auf eine kommerzielle Art feiern, ohne echte Bedeutung für sich. Dabei kann Ostern uns im Jahreskreis so viel Kraft und Sinn geben – aber nur wenn wir auch mit unserer geistigen Haltung dahinter stehen.

Während in den meistern Sprachen die Bezeichnung für das große Frühlingsfest an das hebräische Pessachfest angelehnt ist, ist die etymologische Herkunft von „Ostern“ wohl der altgrieschische Name der (göttlichen) Morgenröte oder vielleicht auch die germanische Frühlingsgöttin Ostara. Letztere wird übrigens mit einem Hasen auf ihrem Arm dargestellt, das Symbol der Fruchtbarkeit. Unumstritten hingegen ist, das unsere Osterbräuche heidnische Wurzeln haben, die wiederum ihrerseits die Bilder in den gerade vorherrschenden Naturgegebenheiten widerspiegeln. So ist auch die christliche Umdeutung der heidnischen Frühlingsfeste in die Auferstehung Jesus Christus zu verstehen: er hat den Tod überwunden, so wie im Frühling die scheinbar tote Samen und ruhenden Bäume und Pflanzen zu neuem Leben erwachen.
Wir können jetzt in der Natur beobachten, wie die Vögel ihre Nester vorbereiten, wie die neu geborenen Lämmchen und Zicklein auf den Weiden um ihre Mütter herumspringen und die Kröten sich auf die Wanderung begeben. Die Knospen der Bäume öffnen sich und unter dem toten Laub des Waldes streckt sich neues Leben empor. Wenn wir in der Natur nach solchen Frühlingsboten Ausschau halten, helfen diese Bilder den Kindern, und auch uns Erwachsene, das Fest und seine Symbole, seine Metaphern zu verstehen, und die geistige Haltung dahinter für uns selber einzunehmen.

Die sich zeigende und auf das Neue entfachte Lebenskraft, das Wiederaustreiben des vermeintlich Toten, die Fruchtbarkeit, der Beginn des immer wiederkehrenden Kreislaufs – wenn ich nicht den Glauben an die christliche Auferstehungsgeschichte teile, so kann mir vielleicht die jahreszeitliche Spiritualität, der Einklang mit der Mutter Erde, Grund zum Feiern geben.

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2. Ostereier

Fast jedes Volk hat andere Vorstellungen von der Entstehung der Welt entwickelt. Das Ei als Urbild des Lebens zwischen Himmel und Erde, ist Teil vieler Schöpfungsmythen, und  an Ostern, gilt ihm unsere ganze Bewunderung.

Schmuckvoll verziert, jedes Ei als kleines Kunstwerk, so kennt man zum Beispiel die sorbisches Eier. Aber auch die alten Ägypter (davon geht man heute aus), haben schon gefärbte Eier als Grabbeigabe gespendet.

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Neben den ausgeblasenen Eiern, die meine Kinder auf ganz unterschiedliche Art und Weise verzieren, und die ich jedes Jahr aufhebe, färbe ich die gekochten Eier am liebsten mit natürlichen Farben. Für blaue Eier nehme ich Rotkohl, Kurkuma für gelbe, und rote Beete für rötliche Eier. Auf 1 1/2 Liter Wasser kommen 1/4 vom Rotkohlkopf, zwei kleine Beete oder 1 EL Kurkuma, zusammen mit einem Schuß Essig. Ich reibe die Eier außerdem auch mit Essig ab, bevor ich sie im Färbebad aufkoche und langsam wieder abkühlen lasse. Die intensivste Farbwirkung bekommt man, wenn man die Eier über Stunden (vielleicht sogar über Nacht) im Sud ziehen lässt.

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3. Osterhase

Der Hase steht natürlich auch für Fruchtbarkeit und bringt, sowie versteckt die bunten Ostereier im Garten. Besonders gerne mag ich „das Ostermärchen“ von Christian Morgenstern, das nicht nur die Geschichte des Osterhasen erzählt, sondern auch die des (heidnischen) Osterfestes.

Erinnert Ihr Euch noch an die Knospenmäntelchen der Magnolien, die ich gefunden hatte? Sie sahen ja schon aus wie kleine, flauschige Hasenohren, da lag es nahe, sie auch als solche zu verwenden. Zusammen mit zwei unterschiedlich großen Holzkugeln und einem Stück Band ist der Hase dann auch perfekt für den Osterstrauch.

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4. Ostergras

Das Samenkorn, das beerdigt und zur Ruhe gebettet wird und dadurch zum Leben erwacht –  das ist die starke Symbolik, die hinter der Tradition des Ostergrases steckt. Besonders schön finde ich aber den Jahreszeitenbogen, den wir durch das Getreide über das Jahr hinweg spannen. Vom Samenkorn, das vom Herbst über den Winter ruht,  zur Pflanze im Frühjahr und Sommer, von der reifen Ähre im Spätsommer zum Mehl im Herbst und schlussendlich zum Brot. Damit der Zusammenhang den Kindern begreiflich wird, pflanzen wir den Osterweizen nach Ostern in den Garten und lassen ihn Getreideähren bilden.

 

5.  Osterfeuer

Bei (fast) jedem germanisch-heidnischen Fest oder den Festen alter Kulturen spielt das Feuer eine große Rolle. Als Huldigung der Sonne, Reinigung, Vertreibung des Bösen oder Begrüßung bzw. Verabschiedung einer Jahreszeit. Das christliche Osterfeuer entstammt den heidnischen Frühlingsfeuern, die als Begrüßung der erstarkenden Frühlingssonne angezündet wurden.

Ich mag die Tradition des Osterfeuers, zu dem wir jedes Jahr zu Freunden eingeladen sind. Wenn alle schweigend in das gerade entfachte Feuer schauen, die Wärme des Feuers der kalten Frühlingsnächte trotzt und selbst die Kinder für einige Momente einfach nur innehalten und staunen.

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Wie feiert ihr das große Frühlingsfest?

Ich wünsche Euch frohe Ostern und sonnige Frühlingstage!

Liebe Grüße ♥

Leni

 

3 Gedanken zu „5 Dinge zum Osterfest

  1. Wir feiern Ostern, ähnlich wie Weihnachten, mit der Familie.
    Ich liebes morgens suuuuuper früh rauszuschleichen und den Osterhasen zu spielen 😉
    Ich finde den Ring auf Bild zwei sehr hübsch!
    Ist er von Grimms? Falls ja, hast du die Eier frei hinzugefügt? So etwas habe ich dort nicht finden können.
    Viele Grüße Christina

    1. Hallo liebe Christina! Nun ist Ostern ja schon wieder vorbei, und ich hoffe, Du hattest ein schönes Fest (inklusive Osterhasen ;-)).
      Der Ring ist von Grimms, die Eier sind einfache Holzeier, die ich auf die Löcher gesetzt habe, genauso wie das Wachtelei.
      Ganz liebe Grüße
      Leni

      1. Danke für deine Antwort!
        Macht ja nichts. Den Ring kann man ja wunderbar ganzjährig verwenden.
        Danke.
        Die Osterhasensache war sehr aufregend.
        Vor allem, als wir später bei der Suche nur noch die Hälfte der Hühnereier wieder gefunden haben. Den Rest (6 Stück!) müssen sich Tierchen geschnappt haben. Ich habe Eichhörnchen im Verdacht, aber ob sie das wirklich schaffen?
        Viele Grüße nochmals

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