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Wir feiern Erntedank

DahlienundKastanien2

Ich glaube, wenn man Obst und Gemüse (wenn auch nur im Kleinen) selber anbaut, bekommt man erst ein Gefühl dafür, wie wunderbar das Zusammenspiel von Sonne und Regen, Erde und Pflanzen, Nützlingen und Schädlingen funktioniert, und wie abhängig der Mensch doch eigentlich davon ist, dass sich alles so gut zusammenfügt. Wenn man einen feinen, kleinen Samen im Frühjahr in die Erde brachte, hegte und pflegte bis eine stattliche Pflanze daraus wuchs, und im Spätsommer dann die wortwörtlichen Früchte der ganzen Arbeit genießen durfte, wird man tatsächlich ein wenig demütig. Und vor allem dankbar. Für den Reichtum der uns umgibt. Für die Sorglosigkeit. Sicher, selbst durch Ernteausfälle ist unsere Existenz hier nicht wirklich bedroht, und die Supermarktregale sind täglich voll mit allen möglichen Nahrungsmitteln. Daher mag das Erntedankfest für viele Menschen vielleicht die Bedeutung verloren haben. Für uns aber stand das vergangene Wochenende fest im Zeichen von Erntedank.

Quittentransport

Romanesco

Trauben

Am den Tagen vorher, haben wir die Quitten (so viele Früchte hatten wir noch nie am Baum) und Trauben, die noch verbliebenen Kürbisse und Kohlköpfe gepflückt und geerntet, die letzten Dahlien vom Selberpflück-Feld geschnitten und sind noch einmal über die Wiesen gezogen, um Kastanien und Nüsse zu sammeln (egal wieviel Körbe voll Kastanien wir schon zu Hause haben, an diesen glänzenden Handschmeichlern können wir einfach nicht vorbei gehen).

Oktobermagie

Am Samstag waren wir dann noch auf dem Herbstmarkt von Schloss Dyck. Meine Schwiegermutter wohnt ganz in der Nähe, weshalb wir, wann immer wie bei ihr zur Besuch sind, einmal durch den Schlosspark spazieren und zu diesem Zweck eine Dauerkarte besitzen. Jetzt im Herbst bildet das bunte Laub der vielen verschiedenen Bäume eine traumhafte Kulisse für den Markt.

Kürbisse

Während wir das Herbstfest Michaeli im kleinen, familiären Rahmen und mehr für uns zelebrieren, feiern wir das zweite Herbstfest, Erntedank, mit Freunden, der Gemeinde und dem ganzen Dorf.  Die Kinder bringen ihre Körbchen mit Herbst- und Ernteschätzen mit, die später zusammen um den Altar herum drapiert werden, die Blaskapelle spielt „Alle Guten Gaben“ und nach dem Gottesdienst sitzen alle noch bei Apfel- und Pflaumenkuchen beieinander, während die Kinder nach dem größten Kürbis und der größten Zucchini suchen.

Dankbarkeit, für das was uns die Natur schenkt oder (wenn man es von der christlichen Seite her sieht) für die Gaben, die von Gott kommen. Das ist der Gedanke von Erntedank, dem Fest, das schon in der vorchristlichen Zeit gefeiert wurde. Und diesen Gedanken tragen wir in der Spätsommer-, und Herbstzeit, in der wir entweder selber Obst und Gemüse, Nüsse und Pilze geerntet und gesammelt haben oder einfach die Vielfalt an Nahrungsmittel sehen und schmecken dürfen, mit uns im Herzen.

 

Liebe Grüße

Leni

 

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Wochenende in Bildern

 

 

 

 

3 Gedanken zu „Wir feiern Erntedank

  1. Ja, da ist viel Wahres dran, diese Dankbarkeit empfinde ich auch!

    Was für ein Glück du mit den Quitten hast.. Meine Mutter hat dieses Jahr fast keine am Strauch. Dabei essen wir IMMER Quittengelee. Mal sehen, wie wir das Problem gelöst kriegen..

    Und wow! Romanesco! Gute Idee, den werde ich nächstes Jahr auch in den Anbauplan aufnehmen. 🙂

    Liebe Grüße und weiterhin einen schönen goldenen Oktober!

    1. Liebe Gesa, ich schicke Euch gerne ein paar Quitten rüber (schreib mir einfach eine Mail)! Wirklich. Oder vielleicht lieber den Quittengelee?
      Liebe Grüße
      Leni

  2. Ich mochte Erntedank schon immer. Vergessen können wir das auch nicht, gibt es doch immer einen extra geschmückten Gottesdienst, für mich nach Weihnachten eigentlich der schönste…
    Liebe Grüße

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