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Die Hochbeete

Letztes Wochenende sind die Hochbeete entstanden. Die Entscheidung für die Hochbeete war schnell gefasst, hatten doch im letzten Jahr die Schnecken und unser Kaninchen dem Gemüse im „normalen“ Beet sehr zugesetzt. Und auch die Jungs traten immer mal wieder gerne beim Ball holen auf das ein oder andere Pflänzchen. Mit den Hochbeeten wird alles besser: das Gemüse darf an einer vollsonnigen Stelle wachsen und bekommt noch eine „Heizung“ durch die Rotte im Hochbeet. Ich muss mich nicht mehr bücken und das Unkraut bleibt (hoffentlich) draußen.

Der Bauplan der Hochbeete ist sehr simpel. Für ein Beet benötigten wir 8 Bretter zu je 2 m x 12 cm x 3 cm  und 8 Bretter zu je 1 m x 12 cm x 3 cm, die Kästen sind also 2 m lang, 1 m breit und 48 cm hoch. Das Holz ist Douglasie, ein Holz was nur langsam verrottet. Natürlich eignen sich auch andere (günstigere) Holzarten, nur Fichte sollte man wegen der relativ schnellen Zersetzung nicht nehmen.
Weiter benötigt man noch Kanthölzer. Wir haben das ganze etwas aufwändiger gebaut und viele Kanthölzer und auch noch Winkel genommen. Das ist sicherlich nicht unbedingt nötig. Folgt man unserem Bauplan braucht man 8 Kanthölzer zu je 45 cm x 6 cm x 4 cm und 8 Winkel.

Auf den Boden haben wir Wühlmausgitter ausgelegt um die kleinen Kerlchen aus dem Hochbeet rauszuhalten.

Um die Verrottung des Holzes zu verzögern kann man die Innenseite mit einer Folie auskleiden, z.B. mit Teichfolie. Wir haben uns ganz bewußt dagegen entschieden. Wir vermeiden Plastik wo es nur geht und möchten in unserem Hochbeet keine Weichmacher oder andere giftigen Substanzen haben.

 Befüllt haben wir das Hochbeet mit Grünschnitt vom Wein, den Obstbäumen, den Tannen und den Stauden. Zu unterst die großen und groben Stücke, dann die kleineren Äste und Stengel.

Aufgabe der Kinder war es, alles gut fest zu treten (was sie mit Freude gemacht haben – sonst ist Grünzeug treten ja immer strengstens untersagt).

Dann kam eine große Ladung Laub und Rasenschnitt auf die groben Äste und Zweige. Laub und Rasenschnitt stammten noch vom Herbst und lagerten auf einem separaten Kompost.

Die nächste Schicht war Pferdemist.  Es ist immer gut einen Pferdhof in der Nähe zu haben. Die Pferdeäpfel nehme ich auch als Dünger für immerhungrigen Tomaten.

Darauf kam der grobe, halb verrottete Kompost. Er roch schon ein wenig nach frischer Walderde.

Die letzte Schicht ist ein Gemisch aus reifem Kompost und Maulwurferde. Die Maulwürfe waren und sind gerade bei uns unglaublich aktiv. Und sie machen einen tollen Job. Die Erde, die sie nach oben befördern ist feinkrümmelig und frei von Unkräutern. Sie eignet sich hervorragend als Aussaaterde (gemischt bis Sand und Kompost) und als Gemüsehochbeet-Erde.
Man glaubt voher nicht, wieviel so ein Hochbeet an Ästen, Laub, Kompost und Erde schluckt. Zum Glück fällt im Garten immer viel Material an und wir mußten keine Erde käuflich erwerben. Dafür ist mein (großer) Kompost so gut wie leer ;-). Aber andererseits benötigt man für das Hochbeet erst einmal keinen Dünger (in Form von Komposterde oder Jauche), denn durch den langsamen Zersetzungsprozeß der Äste, des Laubes, des Pferdemistes und des unreifen Kompostes wird immer wieder Dünger freigesetzt – ideal für alle Starkzehrer und zur Schonung des Komposthaufens.
Die Radieschen durften schon mal im Hochbeet Platz nehmen. Der Salat darf ihnen morgen folgen und wächst, Dank der Erwärmung der Erde durch den Zersetzungsprozeß im Inneren der Hochbeete, hoffentlich noch besser.
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!
P.S: Die Hochbeete passen gut zu Caros Grünzeug, schaut da mal vorbei!!

6 Gedanken zu „Die Hochbeete

  1. super! danke! überlege ich auch gerade…kannst du auch mal über euer tolles schiff schreiben??? grüße aus der nähe!

  2. Das ist aber toll. Wir möchten nämlich auch so gerne in diesem Jahr mit dem Hochbeet beginnen. Jetzt bin ich motiviert. Danke für die tolle Anleitung.
    Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet sendet,
    Alexandra

  3. Kann ich machen 😉 Liebe Grüße zurück, Leni

  4. WOW! Vielen Dank für diese ausführliche Anleitung des Hochbeete Bauens. Die Füllung hatte ich mir in etwa auch shcon so überlegt. Der Tipp mit der Maulwurferde ist super! Danke. Wegen des verrottens des Holzes haben wir noch nicht richtig begonnen. Für wie lange, meint ihr, werdet ihr in genau diesen Hochbeeten pflanzen und anbauen können?
    Beim WWOOFen wurden wir u.a. auf Permakultur aufmerksam und das Anlegen eines Gartens innerhalb der Gegebenheiten, die vorliegen. Wir haben bei unseren diversen Baustellen schon so einiges an riesigen Bruchsteinblöcken zutage gefördert. Vielleicht finde ich dazu auch noch irgendwo eine Idee.
    Dir sei erstmal Dank! Darf ich fragen, wieviel euch die Beete – allein vom Holz – gekostet haben? ISt das Holz gänzlich unbehandelt? Folie käme für mich auch nicht in Frage. Aber vielleicht Lasieren oder Ölen? Oder eher auch nicht?

  5. OH! Das fände ich auch toll!

  6. Danke erstmal für Deinen Kommentar 🙂
    Das Holz ist Douglasie, nicht ganz so günstig im Preis wie zB. Fichte, aber langlebiger. Jetzt im zweiten Jahr haben wir das Hochbeet komplett ausgehoben und neu geschichtet, das Holz ist noch völlig intakt. Ich denke, dass es mindestens 5 Jahre hält, hoffentlich noch länger. Es war unbehandelt und wir machen auch nichts dran.
    Preislich lag das Beet bei ca. 100 Euro (für ein Hochbeet).
    Liebe Grüße und frohes Schaffen!
    Leni

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